DUISBURG (dpa-AFX) - Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hat der Bundesregierung und der NRW-Landesregierung vorgeworfen, die Kommunen bei der Integration der vielen Flüchtlinge im Stich zu lassen. In den Städten sei bei der Integration etwa in Kitas, Schulen oder bei Sprachkursen "verdammt viel geschafft" worden. "Aber dafür brauchen wir Unterstützung von Bund und Land - und die machen sich gerade beide einen schlanken Fuß", kritisierte Link am Donnerstag bei WDR5.

Die Auswirkungen, die die Integration der vielen Flüchtlinge habe, würden nach seinem Eindruck auf den höheren politischen Ebenen noch gar nicht richtig wahrgenommen. "Ich glaube, dass das in der Ernsthaftigkeit weder im Bund noch im Land bislang wirklich angekommen ist", sagte er. "Es wird gar nicht wahrgenommen, was das für eine Kapazität bindet."

Konkret forderte Link mehr Geld für die Integrationsleistung in den Kommunen. "Ich brauche Tausende neue Kita-Plätze und Schul-Plätze - und die finanziere derzeit weitestgehend ich", sagte der Rathauschef der Ruhrgebietsstadt.

Die Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer sprechen an diesem Donnerstag (ab 10.30 Uhr) in Berlin unter anderem über die Verteilung von Flüchtlingen und die damit verbundenen Kosten. Die Kommunen säßen aber gar nicht mit am Tisch, obwohl sie die größte Last schultern müssten, kritisierte Link./mhe/DP/mis