ROUNDUP: Munich Re hält trotz Hurrikan-Schäden an Gewinnziel fest - Dax-Spitze
MÜNCHEN - Die Zerstörungen durch Hurrikan "Ian" in Florida kosten den weltgrößten Rückversicherer Munich Re voraussichtlich eine Milliardensumme. Der Vorstand schätzt die Belastung auf etwa 1,6 Milliarden Euro. Das ist noch mehr als beim Branchenzweiten Swiss Re aus Zürich, der seinen Schaden am Dienstag auf 1,3 Milliarden US-Dollar (gut 1,3 Milliarden Euro) beziffert hatte. Anders als die Swiss Re hält der Münchner Konzern jedoch an seinem Gewinnziel von 3,3 Milliarden Euro für 2022 fest. Ob er es erreicht, hängt jedoch von positiven Sondereffekten bei der Kapitalanlage ab, die der Vorstand derzeit erwartet. Die zuletzt gebeutelte Munich-Re-Aktie setzte sich nach den Nachrichten vom Freitag an die Spitze des Dax .
ROUNDUP: Adidas kappt erneut Prognose - Aktie fällt auf Mehrjahrestief
HERZOGENAURACH - Über dem Sportartikel- und Kleidungshersteller Adidas brauen sich immer dunklere Wolken zusammen. Wegen teils hausgemachter Probleme in China, einer schleppenden Nachfrage in vielen Ländern und steigender Kosten senkte Adidas seine Geschäftsprognose für 2022 bereits zum dritten Mal. Der spätestens im kommenden Jahr aus dem Amt scheidende Konzernchef Kasper Rorsted hinterlässt seinem noch unbekannten Nachfolger damit ein Haus mit vielen Baustellen. Dabei war der Manager mit vielen Vorschusslorbeeren gestartet. Die abermalig gesenkte Prognose bringt den Aufsichtsrat nach Einschätzung von Experten unter Druck, bald einen neuen Chef präsentieren zu können. Der zuletzt ohnehin schwache Aktienkurs rutschte nach der gekappten Prognose auf den tiefsten Stand seit vielen Jahren.
Verizon verzeichnet kaum Neukunden - Hohe Kosten belasten Ergebnis
NEW YORK - Der harsche Wettbewerb auf dem US-Markt setzt dem Mobilfunkanbieter Verizon weiter zu. Nur dank eines leichten Überhanges bei Firmenkunden steigerte das Unternehmen die Zahl der Netto-Neuanschlüsse im Mobilfunk um 8000. Damit schaffte Verizon nicht einmal die ohnehin niedrig gehaltenen Analystenschätzungen. Wie in den vergangenen Monaten kehrten auch dieses Mal wieder Hunderttausende Verizon den Rücken zu und schauten sich bei Konkurrenten wie der Telekom-Tochter T-Mobile US und AT&T um, die mit satten Rabatten und besserem Service werben. Bereits am Vortag hatte AT&T die Zahl von 708 000 Neu-Mobilfunkkunden veröffentlicht und damit die Prognosen übertroffen. T-Mobile US folgt dann kommende Woche.
American Express verdient besser - Risikovorsorge aber stark erhöht
NEW YORK - Der US-Finanzkonzern American Express hat Gewinn und Erlöse im Sommer trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen weiter gesteigert. Unterm Strich verdiente der Kreditkarten-Anbieter im dritten Quartal nach eigenen Angaben vom Freitag 1,9 Milliarden Dollar (1,95 Mrd Euro) und damit 3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wuchs um 24 Prozent auf 13,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet.
Konkurrenzdruck: Morphosys senkt Prognosen für Krebsmittel Monjuvi noch weiter
PLANEGG/MÜNCHEN - Ein stärkerer Wettbewerb durch andere Behandlungsmöglichkeiten stimmt das Biotechunternehmen Morphosys für sein wichtiges Blutkrebsmedikament Monjuvi in den USA noch vorsichtiger. Für 2022 erwartet der SDax-Konzern laut einer Mitteilung vom Freitag einen Netto-Produktumsatz von Monjuvi in den USA von rund 90 Millionen US-Dollar. Das ist nur noch das untere Ende der bislang angepeilten Spanne von 90 bis 110 Millionen US-Dollar. Alle anderen Aspekte der Finanzprognosen für 2022 sind unverändert, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die Aktien gerieten auf die Nachrichten hin unter Druck und fielen gegen Mittag um rund vier Prozent.
Deutsche Bank will mehr für Klimaschutz tun
FRANKFURT - Die Deutsche Bank will durch gezieltere Finanzierungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Bank strebe an, in den vier besonders kohlenstoffintensiven Branchen Öl und Gas, Energieversorger, Automobilbranche sowie Stahl die Summe der finanzierten Emissionen bis 2030 "deutlich zu reduzieren", teilte Deutschlands größtes Geldhaus am Freitag in Frankfurt mit.
Toyota muss Produktionsprognose wegen Chipmangel senken
TOYOTA - Der weltgrößte Autobauer Toyota kommt wegen fehlender Elektronikchips nicht mehr um eine Kappung seiner Produktionsprognose für das Jahr herum. Weil viele Halbleiter weiter fehlen, dürfte die Produktion im November lediglich bei 800 000 Fahrzeugen liegen - damit werde auch die Produktion im laufenden Geschäftsjahr (Ende März) unter den bisher anvisierten rund 9,7 Millionen Stück landen, teilte der VW-Konkurrent am Freitag mit. Die Japaner mit Sitz in der Stadt Toyota hatten schon in den vergangenen Monaten mehrfach die Monatsproduktion anpassen müssen, dabei aber das Jahresziel bisher beibehalten. Im November muss die Fertigung an zahlreichen Linien vorübergehend unterbrochen werden, weil Teile fehlen.
ROUNDUP: PNE-Hauptaktionär will aussteigen - Aktie profitiert nur kurz
CUXHAVEN - Der auf Wind- und Solaranlagen spezialisierte Projektentwickler PNE könnte demnächst einen neuen Haupteigner bekommen. Die von Morgan Stanley kontrollierte Photon Management GmbH wolle ergebnisoffene Vorgespräche mit möglichen Interessenten über einen vollständigen Erwerb ihrer Anteile führen, teilte PNE am späten Donnerstagabend mit. Photon hält derzeit 39,80 Prozent an dem Unternehmen.
ROUNDUP: Massengeschäft treibt L'Oreal im Sommer an - Aktie sackt ab
PARIS - Eine starke Nachfrage nach Make-up und Hautpflege-Produkten hat den französischen Kosmetikkonzern L'Oreal im Sommer angetrieben. Trotz der stark gestiegenen Inflation in vielen Ländern waren Produkte wie Wimperntusche von Maybelline New York und Shampoo von Garnier weiterhin gefragt. Konzernweit wuchs der Umsatz im dritten Quartal stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. Dabei legte das Massengeschäft noch deutlicher zu als die Luxussparte, wie L'Oreal am Donnerstagabend in Paris mitteilte. Dies könnte allerdings darauf hindeuten, dass Menschen vermehrt von teureren zu günstigeren Produkten wechseln.
ROUNDUP: Kernmarke Gucci bereitet Kering weiter Kopfschmerzen - Aktie fällt
PARIS - Der Luxusgüterkonzern Kering ringt weiter mit den Folgen der strikten Corona-Maßnahmen in China. Aus diesem Grund wuchs der Umsatz der zum Unternehmen gehörenden italienischen Modemarke Gucci im dritten Quartal nicht so stark wie von Experten erwartet, auch wenn sich die Lage im Vergleich zum zweiten Quartal etwas besserte. Die anderen Kering-Marken wie Yves Saint Laurent (YSL) und Bottega Veneta schnitten allerdings besser ab, als Analysten erwartet hatten. Am Finanzmarkt überwogen im frühen Handel allerdings die Gucci-Probleme die Fortschritte bei den anderen Marken - der Kurs der Kering-Aktie gab deutlich nach.
Kreise: USA könnten Musk-Deals auf nationale Sicherheit prüfen - Auch Twitter
WASHINGTON - Die US-Regierung erwägt informierten Kreisen zufolge, einige Geschäfte des Starunternehmers Elon Musk einer Prüfung auf nationale Sicherheitsaspekte zu unterziehen. Dazu soll auch die geplante Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter gehören, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Das Satelliten-Internetnetzwerk Starlink von Musks Raumfahrt-Firma SpaceX sei ebenfalls darunter. Unter anderem sollen die Beamten sich darum sorgen, dass Musk wie zuletzt angedroht die Finanzierung des Starlink-Netzes für die Ukraine stoppen könnte.
Großhändler Metro legt zu
DÜSSELDORF - Der Großhandelskonzern Metro hat im vierten Quartal seine Umsätze nochmals deutlich gesteigert. So legten die Erlöse per Ende September um 12,1 Prozent auf acht Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte Metro ein Plus von 20,1 Prozent auf 29,8 Milliarden Euro. Dabei profitierte der Großhändler von einer guten Entwicklung in allen Bereichen und der Inflation. Währungs- und um verschiedene portfoliobedingte Effekte bereinigt lag das Wachstum bei 21,4 Prozent und damit am oberen Ende der entsprechenden Prognosespanne des Unternehmens von 17 bis 22 Prozent.
Autobauer Renault fährt dank Preiserhöhungen mehr Geschäft ein
BOULOGNE-BILLANCOURT - Der Autobauer Renault hat im dritten Quartal stark von Preiserhöhungen profitiert und seinen Umsatz deutlich gesteigert. Insgesamt erreichte der Erlös in den Monaten Juli bis September 9,8 Milliarden Euro und damit ein Fünftel mehr als vor einem Jahr, wie Renault am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. Aus den Vorjahreswerten ist das aufgegebene Geschäft in Russland bereits herausgerechnet. Fast 13 Prozentpunkte des Wachstums kamen aus Preiserhöhungen - der stärkste Anstieg im Konzern jemals, wie es hieß. Zudem verkaufte Renault die Fahrzeuge verstärkt über profitablere Kanäle.
Presse: Musk will Mitarbeiterzahl bei Twitter drastisch senken
NEW YORK - Elon Musk plant einem Zeitungsbericht nach einen Job-Kahlschlag bei Twitter. Er habe potenziellen Investoren gegenüber angegeben, die Mitarbeiterzahl bei einer Übernahme von 7500 auf rund 2000 zu senken, schrieb die "Washington Post" am Donnerstag (Ortszeit). Das Blatt beruft sich auf Insider und vertrauliche Dokumente. Musk und Twitter äußerten sich zunächst nicht.
ROUNDUP: FDP und Grüne lehnen chinesischen Einstieg bei Hafenterminal ab
HAMBURG/BERLIN - Der Streit in der Ampelkoalition über den geplanten Einstieg eines chinesischen Konzerns bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen dauert an. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisierte das Festhalten des Kanzleramtes an dem Vorhaben. "Was muss in der Welt eigentlich noch passieren, damit Deutschland in der Realität ankommt und nicht Männchen macht vor den Feinden der freien demokratischen Welt? Ein Verkauf von kritischer Infrastruktur an China ist ein krasser Fehler und gehört unterbunden", sagte die Verteidigungspolitikerin der Deutschen Presse-Agentur. Sie sei froh, dass die beteiligten Bundesministerien gegen das Kanzleramt standhaft blieben.
Brillenkonzern EssilorLuxottica steigert Umsatz stärker als gedacht
CHARENTON-LE-PONT - Beim Brillenkonzern EssilorLuxottica haben die Geschäfte im Sommer stärker angezogen als erwartet. Im dritten Quartal sprang der Umsatz auf vergleichbarer Basis auch wegen des schwachen Euro um 17 Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro nach oben, wie der Hersteller der Ray-Ban-Brillen am Freitag in Charenton-le-Pont mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte legte der Erlös um etwas mehr als acht Prozent zu und damit stärker als von Analysten im Schnitt erwartet.
ROUNDUP: Snapchat-Geschäft wächst kaum noch - Aktie stürzt ab
VENICE - Das Geschäft der einst explosiv wachsenden Foto-App Snapchat legt kaum noch zu. Mit einem Umsatzplus von sechs Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar (1,15 Mrd Euro) verbuchte die Betreiberfirma Snap im vergangenen Quartal ihr bisher langsamstes Wachstum. Die Anleger treibt das in die Flucht: Der Aktienkurs brach im nachbörslichen Handel am Donnerstag um 27 Prozent ein. Seit Jahresbeginn verlor das Papier mehr als drei Viertel seines Werts.
^
Weitere Meldungen
-Finanzsenator mahnt 'selbst ernannte Hafen-Experten' zu Sachlichkeit
-Sabotage gegen Bahn - BKA ermittelt an Zugstrecke in Berlin
-Ausfälle und Verspätung wegen Warnstreiks bei Italiens Flugsicherung
-UEFA-Präsident Ceferin: Europäische Super League 'ist tot'
-Studie: Dax-Vorstandsetagen kommen bei Diversität etwas voran
-Habeck zu Hafenstreit: Fehler von Abhängigkeiten nicht wiederholen
-Reus und Wolf beim BVB weiter fraglich
-Villeroy und Boch bestätigt Jahresprognose
-Leag nimmt Block in Jänschwalde wegen einer Störung wieder vom Netz
-Faurecia verdoppelt Umsatz nahezu dank Hella-Zukauf - Erlös-Prognose angehoben
-ROUNDUP/Presse: Musk will Mitarbeiterzahl bei Twitter drastisch senken
-Deutsche Flughäfen stagnieren bei Corona-Aufholjagd°
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/zb