ROUNDUP 2/Rettungsplan: Bund will Uniper weitgehend verstaatlichen

DÜSSELDORF/BERLIN/ESPOO - Die Bundesregierung, der Energiekonzern Uniper und der bisherige Uniper-Mehrheitseigentümer Fortum haben sich auf eine weitgehende Verstaatlichung von Uniper verständigt. Am Mittwoch wurde ein entsprechendes Stabilisierungspaket für Uniper unterzeichnet, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Es sehe eine Kapitalerhöhung und den Erwerb der Uniper-Anteile von Fortum vor. Anschließend werde der Bund etwa 98,5 Prozent der Anteile an Uniper besitzen. Trotz der geplanten Verstaatlichung des Gasimporteurs will die Bundesregierung vorerst am Instrument der Gasumlage festhalten.

SPD im Bundestag will Gasumlage kritisch prüfen

BERLIN - Aus Sicht der SPD im Bundestag ist es noch offen, ob eine Gasumlage in Deutschland erhoben wird. "Jetzt haben wir eine neue Situation durch den Einstieg des Staats bei Uniper ", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, am Mittwoch in Berlin. "Deshalb muss man sich noch einmal die Frage stellen: Passt es zusammen, dass wir eine Gasumlage machen, und einer der Hauptprofiteure ist dann ein staatliches Unternehmen?"

Schneider Electric will sich auch die verbleibenden Anteile an Aveva sichern

RUEIL-MALMAISON - Schneider Electric will nun auch alle restlichen Anteile am britischen Industriesoftwarehersteller Aveva an sich reißen. Bei dem Vorhaben werde Aveva mit fast 9,5 Milliarden britischen Pfund (10,82 Mrd Euro) bewertet, teilte der französische Elektrokonzern am Mittwoch in Rueil-Malmaison nahe Paris mit. Je Aktie zahlt Schneider 31 britische Pfund, das entspreche einer Prämie von 41 Prozent gegenüber dem letzten Preis an dem Tag, bevor entsprechenden Offertegerüchte publik wurden. Sofern die Behörden mehrerer Länder den Deal absegnen, rechnet das Management mit dem Abschluss der Akquisition im ersten Quartal des neuen Jahres.

London will Obergrenze für Banker-Boni aufheben - scharfe Kritik

LONDON - Die britische Regierung will eine Obergrenze für Bonuszahlungen für Banker aufheben und stößt damit auf scharfe Kritik. Die Gewerkschaft GMB forderte den Chef der Bank of England, Andrew Bailey, auf, den Schritt abzulehnen. Das Vorhaben von Premierministerin Liz Truss sei eine Beleidigung von Arbeitern, "die von Leuten wie Mister Bailey aufgefordert werden, den Gürtel enger zu schnallen", sagte GMB-Generalsekretär Gary Smith am Mittwoch. Bailey hatte mit Verweis auf steigende Kosten für Lebensmittel und Energie den Verbrauchern Verzicht empfohlen.

Deutsche Bahn: 19 Milliarden Euro für neue Züge bis 2030

BERLIN - Fahrgäste der Deutschen Bahn können in den nächsten Jahren in zahlreichen neuen Zügen Platz nehmen. Der Konzern investiere bis 2030 mehr als 19 Milliarden Euro in neue Züge, sagte Vorstandschef Richard Lutz am Mittwoch auf der Bahntechnikmesse Innotrans in Berlin. Das seien einige Milliarden Euro mehr als noch 2019 geplant. Hinzu kommen Investitionen in die Werkstätten. "Moderne Fahrzeuge machen die Bahn nicht nur noch klimafreundlicher, sondern auch zuverlässiger und kundenfreundlicher", sagte Lutz.

ROUNDUP: Strafprozess gegen Ex-Wirecard-Chef wird bald beginnen

MÜNCHEN - Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte wird der Strafprozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun in Kürze beginnen. Das teilte das Oberlandesgericht München am Mittwoch mit. Das Landgericht München I hat demnach die Anklage der Münchner Staatsanwaltschaft gegen Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager unverändert zugelassen. Der Hauptvorwurf gegen die Geschäftsleute ist gewerbsmäßiger Bandenbetrug. Braun sitzt seit 22. Juli 2020 in Untersuchungshaft.

Tech-Unternehmer Xavier Niel kauft Vodafone-Anteile - Aktie zieht an

LONDON/PARIS - Der französische Tech-Unternehmer und Milliardär Xavier Niel hat rund 2,5 Prozent des britischen Vodafone -Konzerns gekauft. Der Kauf wurde über sein Investmentvehikel Atlas Investment abgewickelt, wie aus einer Mitteilung von Mittwoch hervorgeht. Atlas sieht demnach unter anderem Möglichkeiten, die Profitabilität von Vodafone zu steigern und in Deutschland den Breitbandausbau voranzutreiben. Es gebe zudem Möglichkeiten für die Konsolidierung der Vodafone-Geschäfte, hieß es. Der Kauf der Anteile an dem Telekommunikationsriesen kam an der Börse gut an: Die Vodafone-Aktie legte morgens im Londoner Handel um rund zwei Prozent zu.

ROUNDUP: Rosige Zeiten in der Windindustrie erwartet - doch es fehlt Personal

HAMBURG - Der Windindustrie stehen nach Einschätzung von Betriebsräten goldene Zeiten bevor - sofern die Branche den Fachkräftemangel in den Griff bekommt. So erwarten laut einer am Mittwoch vorgestellten Umfrage der IG Metall 76,9 Prozent der befragten Arbeitnehmervertreter eine positive Marktentwicklung, im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es nur 3,7 Prozent. Gleichzeitig fürchten aber fast 90 Prozent der Befragten, dass der Mangel an Fachleuten eine ernsthafte Gefahr für den Ausbau der Windkraft in Deutschland darstellt.

Nach Flutkatastrophe: Autozulieferer ZF verlegt Produktionsstätte

BAD NEUENAHR-AHRWEILER - Der Autozulieferer ZF wird nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr seine Produktionsstätte innerhalb des Landkreises Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz verlegen. Der Umzug vom stark beschädigten Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler in einen Neubau im Industriegebiet Brohltal bei Niederzissen werde im Jahr 2024 erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Betroffen sind rund 280 Beschäftigte.

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