ROUNDUP/'FT': Britische Notenbank dürfte Anleiheverkäufe weiter verschieben

LONDON - Die britische Notenbank könnte sich mit einem wichtigen Teil ihrer geldpolitischen Straffung einem Zeitungsbericht zufolge noch mehr Zeit lassen. Die Bank of England werde den Verkaufsstart ihres zur Konjunkturstützung erworbenen Bestands an Staatsanleihen wahrscheinlich weiter verschieben, schreibt die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times" am Dienstag ohne genaue Angabe von Quellen. Die Zentralbank bezeichnete den Bericht in einer ersten Reaktion als "ungenau".

ROUNDUP/'Geister-Premier': Britische Premierministerin Truss unter Druck

LONDON - Nach der demütigenden Kehrtwende in der Steuerpolitik wächst der Druck auf die britische Premierministerin Liz Truss. Umfragen zeigten, dass eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung und auch ihrer konservativen Parteimitglieder unzufrieden ist mit der Regierungschefin. Schon jetzt wird über eine mögliche Nachfolgerin oder einen Nachfolger spekuliert.

Nach Kehrtwende: Britische Firmen fürchten Energiepreisexplosion

LONDON - Nach der Kehrtwende der Regierung in London fürchten britische Unternehmer explodierende Energiepreise im kommenden Frühling. Der staatliche Energiepreisdeckel wurde von zwei Jahre auf sechs Monate verkürzt und läuft damit im Frühjahr aus. "Dies wird ein schwerer Schlag für viele sein, die sich bereits Sorgen darüber gemacht haben, wie sie überleben werden", sagte Shevaun Haviland vom Handelskammerverbund British Chambers of Commerce. Die Regierung müsse sich mit den Sorgen der Unternehmer auseinandersetzen und ihnen Planungssicherheit sowie gezielte weitere Unterstützungsmaßnahmen bieten. "Neben steigenden Inflationsraten und Zinsen sind es die Energiekosten, die Unternehmer nachts wach halten", sagte Haviland.

ROUNDUP/Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich etwas auf

MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich auf niedrigem Niveau etwas aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW stieg im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,7 Punkte auf minus 59,2 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten hingegen einen weiteren Rückgang erwartet.

USA: NAHB-Immobilienindex sackt unerwartet stark ab - Zehnter Rückgang in Folge

WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Oktober stärker als erwartet verschlechtert. Der NAHB-Hausmarktindex fiel um 8 Punkte auf 38 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Dienstag in Washington mitteilte. Es ist der mittlerweile zehnte Rückgang in Folge. Volkswirte hatte im Schnitt nur mit einer Abschwächung auf 43 Punkte gerechnet.

USA: Industrie produziert mehr

WASHINGTON - Die US-Industrie hat ihre Produktion im September spürbar ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat stieg die Gesamtherstellung um 0,4 Prozent, wie die US-Notenbank Fed am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten lediglich ein Plus von 0,1 Prozent erwartet. Die Warenherstellung im Verarbeitenden Gewerbe stieg ebenso wie der Ausstoß im Bergbau an. Die Versorger schränkten ihre Aktivität hingegen etwas ein.

ROUNDUP: Grünen-Spitze will Entscheidung von Scholz im Atomstreit mittragen

BERLIN - Trotz parteiinterner Kritik will die Grünen-Spitze die Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zum Weiterbetrieb der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke bis ins Frühjahr mittragen. Die Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang sagte am Dienstag in Berlin: "Der Kanzler hat sich jetzt entschieden, Gebrauch von seiner Richtlinienkompetenz zu machen - wir werden diesen Weg als Partei mitgehen." Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warb für die Entscheidung des Kanzlers. Ebenfalls Zustimmung kam vom anderen Koalitionspartner FDP.

FDP-Fraktionschef zufrieden mit AKW-Entscheidung des Kanzlers

BERLIN - Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr hat sich zufrieden mit der Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zur weiteren Nutzung der drei verbleibenden AKW gezeigt. "Es geht darum, nicht die richtige Entscheidung für Parteien zu sprechen, sondern am Ende fürs Land", sagte Dürr am Dienstag in Berlin. Natürlich sei es so, dass Koalitionspartner von unterschiedlichen Positionen kommen würden, allerdings hätte keine Partei in ihrem Wahlprogramm bei der letzten Bundestagswahl eine Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken drin gehabt.

Deutsche Industrie stellt Atomausstieg im April in Frage

BERLIN - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) für ein Weiterlaufen der drei noch verbliebenen Kernkraftwerke bis Mitte April 2023 begrüßt. Sie sei angesichts der schweren Energiekrise richtig und überfällig, erklärte der BDI am Dienstag. "Pragmatismus statt Ideologie ist das Gebot der Stunde, um Deutschland sicher ohne gesellschaftliche Verwerfungen und schwere wirtschaftliche Schäden durch diese Energiekrise zu bringen."

Umfrage: Menschen schränken sich wegen Inflation ein

FRANKFURT - Viele Menschen in Deutschland setzen angesichts der Inflation einer Umfrage zufolge den Rotstift an - bis hin zu Weihnachtsgeschenken. Nach der am Dienstag veröffentlichten Erhebung der Sender RTL und ntv versuchen 75 Prozent der Befragten, sich beim Heizen und Stromverbrauch einzuschränken. 58 Prozent halten sich bei Neuanschaffungen zum Beispiel von Kleidung und Möbeln zurück. Beim Urlaub versuchen 47 Prozent der etwa 1000 Befragten weniger Geld auszugeben, bei Lebensmitteln 40 Prozent und bei Weihnachtsgeschenken 29 Prozent. Mehrfachnennungen waren möglich.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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