Finanzchaos: London zieht Großteil an Steuererleichterungen zurück

LONDON - Die britische Regierung von Premierministerin Liz Truss zieht den Großteil ihrer kürzlich angekündigten Steuererleichterungen zurück, um dem Finanzchaos im Land Herr zu werden. Außerdem soll die Laufzeit des staatlichen Energiepreisdeckels verkürzt werden, wie der neue Finanzminister Jeremy Hunt am Montag in einer kurzfristig anberaumten Erklärung zum Haushalt des Landes ankündigte. "Das wichtigste Ziel für unser Land ist jetzt Stabilität", so der Schatzkanzler.

ROUNDUP 2: Britische Premierministerin Truss vor Scherbenhaufen

LONDON - Nur anderthalb Monate nach ihrem Amtsantritt steht die britische Premierministerin Liz Truss vor dem Scherbenhaufen ihrer Politik. Ihr neuer Finanzminister Jeremy Hunt machte am Montag in London so gut wie alle zuvor angekündigten Steuererleichterungen rückgängig. Sogar die Laufzeit des staatlichen Energiepreisdeckels wurde von zwei Jahren auf sechs Monate verkürzt. Die 47-jährige Truss ist erst seit Anfang September als neue Premierministerin und Chefin der Konservativen Partei im Amt. Inzwischen wird offen über einen baldigen Rücktritt spekuliert.

ROUNDUP 2: China wächst langsamer als Rest Asiens - Wirtschaftsdaten gestoppt

PEKING - In der schwierigen Wirtschaftslage in China hält die Regierung während des Kongresses der Kommunistischen Partei wichtige Daten über Wachstum und Außenhandel zurück. In einem seltenen Schritt verschob das Statistikamt am Montag überraschend die für den folgenden Tag geplante Bekanntgabe der Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal. Bereits der Zoll hatte die Veröffentlichung der Export- und Importzahlen verschoben. Gründe wurden nicht genannt.

USA: Industriestimmung schlechter - Empire-State-Index gibt nach

NEW YORK - Die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York hat sich im Oktober verschlechtert. Der Empire-State-Index fiel gegenüber dem Vormonat um 7,6 Punkte auf minus 9,1 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem moderateren Rückgang auf minus 4,3 Punkte gerechnet.

Italien: Inflation auf höchstem Stand seit Euro-Einführung

ROM - Die bereits hohe Inflation in Italien ist im September weiter gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die nach europäischer Methode erfassten Verbraucherpreise (HVPI) um 9,4 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Montag in Rom nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Italien ist Gründungsmitglied des Währungsraums. Im Vormonat hatte die Rate 9,1 Prozent betragen.

ROUNDUP/Entwurf: EU-Kommission will Gaspreisdeckel für Notfälle vorschlagen

BRÜSSEL - Die Europäische Kommission hält sich die Tür für einen EU-weiten Gaspreisdeckel in Notfällen offen. In einem Entwurf für Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise heißt es: Im Fall extremer Gaspreise soll die Behörde einen "maximalen dynamischen Höchstpreis" für Gas am europäischen Großhandelsplatz TTF vorschlagen dürfen. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Gasspeicher in Deutschland zu 95,63 Prozent gefüllt

BRÜSSEL - Deutschland hat seinen Erdgasvorrat am Wochenende weiter erhöht. Der Gasspeicher-Füllstand lag am Samstag bei 95,63 Prozent nach 95,28 Prozent am Freitag, wie am Montag aus den online veröffentlichten Daten von Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) hervorging. Die Füllstandsangaben werden immer mit etwas Verzögerung gemeldet. Ein am Samstag vorübergehend ausgewiesener Rückgang des Füllstands auf weniger als 90 Prozent hatte sich als Meldefehler herausgestellt.

Habeck will im Koalitionsstreit um AKW Gespräche fortsetzen

PRAG - Im Koalitionsstreit um die weitere Nutzung von Atomkraftwerken will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Gespräche über eine Lösung fortsetzen. "Natürlich wird weitergeredet werden müssen", sagte der Grünen-Politiker am Montag am Rande eines Besuchs in Tschechien. Auf die Frage, wann dies geschehen könne, sagte er, im Moment sei er in Prag.

ROUNDUP/Drohnen auf Kiew: Russland überzieht Ukraine erneut mit Angriffen

KIEW/MOSKAU - Eine Woche nach den schweren Raketenangriffen gegen die Ukraine hat Russland das Nachbarland am Montag mitten im morgendlichen Berufsverkehr erneut mit Luftschlägen überzogen. Mehrere Menschen starben, viele wurden verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau staatlichen Terrorismus vor. Seine Regierung forderte die baldige Lieferung westlicher Systeme zur Luftverteidigung und ein neues Sanktionspaket gegen Russland. International lösten die Angriffe Entsetzen aus.

Minsk: Russland schickt bis zu 9000 Soldaten nach Belarus

MINSK/MOSKAU - Russland schickt nach amtlichen Angaben bis zu 9000 Soldaten sowie Hunderte Einheiten Technik nach Belarus. Erwartet würden rund 170 Panzer, 200 gepanzerte Kampffahrzeuge und Artillerie, teilte der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im belarussischen Verteidigungsministerium, Waleri Rewenko, am Montag in Minsk mit. Er habe Militärattachés der Botschaften mehrerer Länder darüber unterrichtet. Zuvor hatten Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko über die Bildung einer gemeinsamen Militäreinheit informiert.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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