MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Leiterin der Deutschen Journalistenschule (DJS), Henriette Löwisch, hat regionale Medienhäuser im Wettbewerb um guten Nachwuchs zu einem Imagewandel aufgefordert. Die Probleme bei der Suche nach Mitarbeitern sind ihrer Ansicht nach auch hausgemacht - durch die vielen Klagen in der Branche über Spardruck und schlechte Zukunftsaussichten. "Die Regionalzeitungen haben ihr Image selbst schlechtgeredet", sagte Löwisch am Mittwoch bei den Medientagen München.

Wer als Zeitung gute Mitarbeiter bekommen wolle, müsse ein klares Versprechen machen: "Dass sie die Digitalisierung durch Qualitätsjournalismus gewinnen will." Das sei wirklich entscheidend, sagte Löwisch. "Wenn dieses Versprechen nicht gemacht werden kann, kann ich doch niemandem sagen: Geh da hin und arbeite da."

Der Chefredakteur der "Nordsee-Zeitung", Christoph Linne, nannte es eine Kernaufgabe der Branche, deutlich zu machen, dass nicht der Journalismus in einer Krise ist. "Der Journalismus hat eine größere Reichweite denn je zuvor." Das Problem sei: "Unter dem Strich kommt weniger dabei raus, das ist die Schwierigkeit und diese Barriere müssen wir durchbrechen", sagte Linne bei der Veranstaltung des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und des Verbandes bayerischer Zeitungsverleger (VBZV).

In Bewerbungsgesprächen stellten Bewerber heutzutage ganz häufig die Sinnfrage: "Was habe ich davon?", sagte Linne. Seine Antwort darauf sei: "Mit eurer Arbeit könnt ihr einen relevanten Beitrag dafür leisten, dass Menschen, die heute in einer Krise sind, kluge Entscheidungen für ihr Leben treffen."/fd/DP/ngu