BERLIN (dpa-AFX) - Im Ausland aktive deutsche Firmen sind zunehmend besorgt wegen der Abkühlung der Weltkonjunktur. Knapp jedes zweite Unternehmen erwartet einem Abschwung an seinem jeweiligen Standort, wie aus Ergebnissen einer am Donnerstag vorgelegten Umfrage von Auslandshandelskammern hervorging. Vor allem die Perspektiven in Europa verschlechterten sich, hieß es. Dagegen seien Firmen im Asien-Pazifik-Raum - ohne China - , in Afrika, Nah- und Mittelost sowie Süd- und Mittelamerika und Nordamerika weniger pessimistisch.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kommentierte, die Weltwirtschaft stehe aus Sicht der internationalen deutschen Unternehmen vor einem "frostigen Winter". Hauptgründe seien die ökonomischen Konsequenzen des russischen Kriegs gegen die Ukraine sowie die Null-Covid-Politik Chinas.

37 Prozent der Unternehmen erwarten laut der Umfrage in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. 42 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus, 21 Prozent rechneten mit weniger guten Geschäften. Damit blickten die Auslandsunternehmen immerhin deutlich zuversichtlicher in die Zukunft als Betriebe im Inland, so der Deutsche Industrie- und Handelskammertag. Befragt wurden mehr als 3100 im Ausland aktive deutsche Unternehmen.

DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier erklärte, gut zwei von fünf Unternehmen hätten vor dem Hintergrund von mehrwöchigen Lockdowns in China und der Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter anhaltende Störungen in den Lieferketten als erhebliches Risiko für ihr Auslandsgeschäft genannt. Hinzu kämen Turbulenzen auf den Weltmärkten für Rohstoffe und Energie, ausgelöst beziehungsweise verschärft durch den russischen Krieg in der Ukraine./hoe/DP/jha