NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag nach schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone unter 1,11 US-Dollar gefallen. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1073 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1096 (Freitag: 1,1123) US-Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,9012 (0,8990) Euro.

Belastet wurde der Euro durch sehr schwach ausgefallene Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone. Die von S&P Global in einer Unternehmensumfrage erhobene Kennzahl sank im Juli auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Der Indikator zeigt eine Schrumpfung der Wirtschaft an. Besonders stark schwächelt die Industrie. Bankökonomen interpretierten die Zahlen ernüchtert: "Die Rezession kommt näher", heißt es in einem Kommentar des Commerzbank-Experten Christoph Weil. "Die konjunkturellen Aussichten trüben sich weiter ein", warnte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein.

Fraglich ist, wie sich die Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB auswirkt. Als nahezu sicher gilt, dass ihr Leitzins in dieser Woche weiter steigt. Am Donnerstag trifft der Notenbank-Rat seine Entscheidungen. Der anschließende Kurs aber ist ungewiss. Nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Weil sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die Leitzinsen nach Juli weiter erhöht. Neben der Notenbank trifft am Mittwoch der geldpolitische Ausschuss des US-Pendants Fed seine Zinsentscheidung. Dort wird ebenfalls eine weitere Anhebung erwartet./jsl/la/he/ajx/he