NEW YORK (dpa-AFX) - Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat dem Euro am Donnerstag weitere Gewinne beschert. Im New Yorker Handel kletterte die Gemeinschaftswährung mit 1,0949 US-Dollar auf den höchsten Stand seit über einem Monat. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0819 (Mittwoch: 1,0809) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9243 (0,9252) Euro.

Die Währungshüter der Eurozone setzten ihren Zinserhöhungszyklus fort: Sie schraubten den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte nach oben - es war die achte Erhöhung in Folge. Zudem signalisierte die EZB weitere Anhebungen - ähnlich wie die US-Notenbank Fed am Vortag. Allerdings hatte die Fed im Juni eine weithin erwartete Zinspause eingelegt.

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir die Zinsen im Juli weiter anheben werden", sagte EZB-Chefin Christine Lagarde im Anschluss an die Zinsentscheidung. "Wir sind noch nicht am Ziel." Sie verwies auf die zu hohe Inflation. Die Notenbank erhöhte sogar ihre Inflationsprognose.

"Die EZB beweist mit der Entscheidung, dass sie im Kampf gegen die Inflation einen langen Atem hat und sich von den schwächeren Konjunkturdaten nicht von ihrem Kurs abbringen lässt", kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. "Das mag ihr kurzfristig Kritik einbringen, ist aber mit Blick auf die Preisstabilität in den nächsten Jahren die richtige Entscheidung." Steigende Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver./jsl/gl/men