FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Freitag weiter zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen. Am Morgen kletterte der Euro zeitweise bis auf 1,1076 US-Dollar. Dies ist der höchste Stand seit Anfang April 2022. Am Mittag koste der Euro mit 1,1066 Dollar nur geringfügig weniger. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1015 Dollar festgesetzt. Zum Wochenbeginn hatte der Euro nur knapp über 1,09 Dollar notiert.

Vor allem die Erwartung eines absehbaren Endes der Zinserhöhungen in den USA und perspektivisch womöglich schon wieder sinkenden Zinsen belastet den Dollar. Zuletzt hatte sich ein nachlassender Inflationsdruck gezeigt. Gleichzeitig deuteten Vertreter der EZB zuletzt weiter höhere Leitzinsen in der Eurozone im Kampf gegen die hohe Inflation an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bezeichnete den unterliegenden Inflationsdruck als weiterhin zu hoch.

"Während die Fed ein Ende des Zinserhöhungszyklus ins Auge zu fassen scheint und der Markt auf baldige Zinssenkungen setzt, ist bei der EZB aktuell nicht die Frage ob, sondern um wie viel sie die Zinsen erhöht", kommentierte Esther Reichelt, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Höhere Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver./jsl/jkr/jha/