FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag nach deutlichen Kursverlusten im Verlauf der Woche stabilisiert. Zeitweise stieg die Gemeinschaftswährung über 1,06 US-Dollar, nachdem sie zur Wochenmitte noch bis auf 1,0488 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen war. Am Nachmittag wurde der Euro bei 1,0573 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0594 (Donnerstag: 1,0539) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9439 (0,9488) Euro.

Am Markt wurde die Kursentwicklung mit einer leichten Dollar-Schwäche begründet. Die bessere Stimmung an den Aktienmärkten dämpfte die Nachfrage nach der als vergleichsweise sicher geltenden US-Währung. Am Nachmittag wurde der Dollar allerdings durch US-Konjunkturdaten gestützt. Im September waren die privaten Einkommen und die Konsumausgaben der US-Bürger gestiegen. Zudem war die Konsumlaune im September besser als erwartet ausgefallen.

Neue Inflationsdaten aus der Eurozone überraschten positiv. Im gemeinsamen Währungsraum ging die Teuerung im September nicht nur deutlich, sondern auch stärker zurück als erwartet. Die Gesamtrate fiel von 5,2 auf 4,3 Prozent. "Vermutlich wird die EZB ihre Zinsen nicht weiter erhöhen", sagte Commerzbank-Experte Christoph Weil.

Die EZB stemmt sich seit mehr als einem Jahr gegen die hohe Teuerung mit kräftigen Zinsanhebungen. Zuletzt hat sie aber angedeutet, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86458 (0,86333) britische Pfund, 158,10 (157,33) japanische Yen und 0,9669 (0,9678) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1865 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vortag./jkr/jsl/he