FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag vor den Verbraucherpreisdaten aus den USA über 1,10 US-Dollar gestiegen. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1026 Dollar gehandelt. Das ist rund ein halber Cent mehr als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0968 Dollar festgesetzt.

Die insgesamt freundliche Stimmung an den Finanzmärkten stützte auch den Euro. Der als sicher geltende Dollar war weniger gefragt.

Am Devisenmarkt warten die Anleger auf Verbraucherpreisdaten aus den USA, die am Nachmittag auf dem Programm stehen. Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass die Inflationsrate in der größten Volkswirtschaft der Welt im Juli nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat nun wieder gestiegen ist. Die US-Notenbank kämpft seit geraumer Zeit mit Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation. Nachdem die US-Währungshüter den Leitzins zuletzt im Juli erhöht hatten, haben sie für die künftigen Zinssitzungen keine klaren Hinweise auf weitere Zinsschritte geliefert.

Die Daten zu den US-Verbraucherpreisen sind von großer Bedeutung für die Finanzmärkte, weil man sich Hinweise auf die weitere Entwicklung der Zinsen in den USA erhofft. Während am Markt für Juli mit einem Anstieg der Inflationsrate von zuvor 3,0 auf 3,3 Prozent gerechnet wird, erwarten Analysten bei der Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, einen Rückgang der Jahresrate von 4,8 auf 4,7 Prozent. Die US-Notenbank peilt ein Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent an.

Die Maßnahmen der russischen Notenbank vom Mittwoch zur Stabilisierung des Rubel haben am Devisenmarkt keine nachhaltige Wirkung gezeigt. So legten Euro und Dollar zum Rubel im Vergleich zum Vorabend zu. Gegen Mittag mussten für einen Euro 107,4 Rubel gezahlt werden. Am Morgen waren es zeitweise 105,9 Rubel gewesen. Die russische Notenbank will von diesem Donnerstag an bis Ende des Jahres keine Fremdwährungen mehr ankaufen. Grund für die Entscheidung war der starke Kursverfall des russischen Rubel. Am Mittwoch war dieser zum Euro und zum Dollar zeitweise auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gefallen./jsl/jkr/jha/