FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag nach deutschen Inflations- und Wachstumsdaten zugelegt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0623 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch deutlich unter der Marke von 1,06 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0605 (Freitag: 1,0541) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9429 (0,9486) Euro.

Die deutlich gesunkene Inflation weckt Hoffnungen auf ein Wiederanspringen der deutschen Konjunktur. Die Jahresteuerungsrate fiel nach vorläufigen Daten von 4,5 Prozent im Vormonat auf 3,8 Prozent im Oktober. Dies ist die niedrigste Rate seit August 2021. Der Rückgang war zudem stärker als von Ökonomen erwartet. "Fallende Inflationsraten hellen auch den Konjunkturausblick auf", sagte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel.

Etwas Auftrieb erhielt der Euro durch Wachstumszahlen aus Deutschland. Die hiesige Wirtschaft war zwar auch im Sommer nicht in Schwung gekommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im dritten Quartal verglichen mit dem Vorquartal leicht um 0,1 Prozent. Analysten hatten jedoch mit einem etwas stärkeren Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet.

Die BIP-Daten seien etwas besser als von ihm befürchtet ausgefallen, schrieb Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Das Gesamtbild ändere sich dadurch aber nicht. "Deutschlands Wirtschaft tritt mehr oder weniger auf der Stelle." Auch im Schlussquartal 2023 dürfte die Bilanz ähnlich ausfallen. Erst für die Zeit danach könne man etwas zuversichtlicher werden. Insgesamt überwögen derzeit bei der Konjunktur die Abwärtsrisiken.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87345 (0,87023) britische Pfund, 158,80 (158,08) japanische Yen und 0,9564 (0,9502) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1998 Dollar gehandelt. Das waren rund acht Dollar weniger als am Freitag./jsl/he