FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch seine Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung notierte am späten Nachmittag bei 1,0393 US-Dollar und damit etwas höher als am Vorabend. Zwischenzeitlich war sie wieder über 1,04 US-Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0412 (Dienstag: 1,0404) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9604 (0,9612) Euro.

Der Euro hielt sich nach deutlichen Kursgewinnen an den vergangenen Handelstagen recht stabil. Am Dienstag hatte die Gemeinschaftswährung bei 1,0479 Dollar den höchsten Stand seit Anfang Juli erreicht. Geopolitische Spannungen nach einem Raketeneinschlag in Polen haben den Euro bislang nicht nachhaltig belastet. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass es sich um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelt und um keine Rakete aus Russland, wie zuerst befürchtet wurde.

US-Konjunkturdaten setzten den Eurokurs zuletzt etwas unter Druck. Der Einzelhandel weitete seine Umsätze im Oktober stärker aus als erwartet. Die Umsätze der Einzelhändler gelten als Richtschnur für die Stärke des Konsums, der für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA besonders wichtig ist.

"Der Einzelhandel hat im Oktober ein ordentliches Umsatzplus verbucht", schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Dafür seien die hohen Benzinpreise und der Pkw-Absatz verantwortlich. Aber auch in den Kernabgrenzungen lägen die Zahlen deutlich im Plus. Zwar leiden die Verbraucher Wortberg zufolge unter der hohen Teuerung und den steigenden Zinsen, der Arbeitsmarkt aber sei robust und die Löhne stiegen. Dies stelle ein gewisses Gegengewicht dar.

Die Daten vom Einzelhandel deuten zwar darauf hin, dass eine weitere deutliche Straffung der US-Geldpolitik nötig sein könnte, um die wirtschaftlichen Aktivitäten zu bremsen und damit die hohe Inflation zu bekämpfen. Dies würde den Dollar eher stützen. Allerdings wurde am Nachmittag auch bekannt, dass sich der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern im Oktober deutlich abgeschwächt hat. Dies wiederum spricht eher für ein etwas vorsichtigeres Vorgehen der Währungshüter.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87483 (0,87455) britische Pfund, 145,29 (144,84) japanische Yen und 0,9795 (0,9790) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1778 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar weniger als am Vortag./la/bgf/he