FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) an seine jüngsten Kursverluste angeknüpft. Am Mittag wurde der Euro bei 1,0548 Dollar gehandelt und damit etwas niedriger als am Vorabend. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,0576 Dollar festgesetzt.

Wichtige Konjunkturdaten wurden in der Eurozone nicht veröffentlicht. Vor der Zinsentscheidung der EZB halten sich die Anleger zurück. Nach zehn Erhöhungen in Folge dürfte die EZB den Leitzins unverändert belassen. Experten verweisen auf zuletzt schwache Konjunkturdaten und weitere Signale für eine nachlassende Inflation. Mit Spannung erwartet werden Aussagen zu einem möglicherweise früher als geplant beginnenden Auslaufen der Reinvestitionen beim Anleihekaufprogramm Pepp.

"Alles in allem spricht viel dafür, dass die EZB-Sitzung deutlich ruhiger wird, als wir dies aus den letzten Monaten gewohnt waren", kommentierte Michael Pfister, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Dies heißt aber nicht, dass einzelne Aussagen auf der Pressekonferenz nicht doch erhöhte Volatilität auslösen können."

Zuletzt wurde immer deutlicher, dass die Wirtschaft in der Eurozone schwächelt, während die Konjunktur in den USA trotz Zinserhöhungen auf Wachstumskurs bleibt. Dies sorgte tendenziell für eine Kursstärke des Dollar, während der Eurokurs im Gegenzug unter Druck geriet.

Am Nachmittag werden zudem Daten zum Wirtschaftswachstum in den USA erwartet. Analysten gehen davon aus, dass die US-Wirtschaft in den Sommermonaten an Kraft gewonnen hat. Es werden zudem Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Auftragseingängen für langlebige Güter veröffentlicht./jsl/jkr/jha/