FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Dienstag leicht im Minus gelegen. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 0,9864 US-Dollar gehandelt und damit etwas niedriger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 0,9851 Dollar festgesetzt.

"Diese Woche werden sich die Augen in erster Linie auf die EZB-Sitzung am Donnerstag richten", sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Bei der Sitzung der Notenbank wird mit einer deutlichen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Nach Einschätzung von Praefcke muss die EZB im Kampf gegen die hohe Inflation entschlossen handeln.

Die EZB wird die Zinsen nach Einschätzung von Analysten deutlich erhöhen, obwohl die Konjunktur in der Eurozone schwächelt. Jüngste Konjunkturdaten deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft auf dem Weg in die Rezession befindet. Das unterstrich auch das Ifo-Geschäftsklima, das im Oktober auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 absackte. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer trübte sich allerdings nur geringfügig ein, während Experten einen stärkeren Rückgang erwartet hatten. Am Devisenmarkt schlugen die Neuigkeiten keine Wellen.

Deutlich im Plus lag erneut das britische Pfund, nachdem Rishi Sunak zum Premierminister ernannt wurde. "Nach seiner Wahl wird der neue britische Premierminister Sunak versuchen, die Stimmung an den Märkten weiter zu beruhigen", schrieben die Experten der Deka-Bank. Am Anleihenmarkt zeichnen sich ihnen zufolge bereits Vorschusslorbeeren für Sunak ab./jcf/jsl/mis