FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch spürbar unter Druck geraten. Im Tief kostete die Gemeinschaftswährung 1,0810 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt Anfang April. Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Kurs nur leicht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0829 (Dienstag: 1,0881) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9235 (0,9190) Euro.

An den Märkten steht nach wie vor die stockende Anhebung der US-Schuldengrenze im Mittelpunkt. Demokraten und Republikaner konnten sich bisher nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Ökonomen warnen vor einem Scheitern der Gespräche, da Zahlungsausfälle auf Seiten der USA drohen. Aufgrund der dominierenden Rolle des Dollar im Weltwährungssystem könnten schlimme Verwerfungen die Folge sein. Zuletzt gab es allerdings Hoffnungen auf eine Annäherung der streitenden Parteien, was der US-Währung zugutekam.

Inflationsdaten aus der Eurozone zeichneten unterdessen das bereits bekannte Bild: Die Teuerung ist zuletzt wieder leicht angestiegen, die weniger schwankende Kerninflation ging dagegen leicht zurück. Von der EZB, die sich seit vergangenen Sommer mit Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation stemmt, werden weitere Anhebungen erwartet. Es ist jedoch nicht ganz klar, wie stark die Währungshüter ihre Leitzinsen noch anheben werden. Zumal andere große Zentralbanken wie die amerikanische Federal Reserve auf eine Zinspause zusteuern.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86895 (0,86938) britische Pfund, 148,31 (147,89) japanische Yen und 0,9746 (0,9732) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1983 Dollar gehandelt. Das waren fünf Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/ngu