NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch im US-Handel weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit Frühjahr 2022 erreicht. Ein unerwartet starker Rückgang in der Inflation in den USA belastete den US-Dollar, während die Gemeinschaftswährung im Gegenzug Auftrieb erhielt.

Zuletzt kletterte der Kurs bis auf 1,1136 Dollar und damit auf das höchste Niveau seit März 2022. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1022 (Dienstag: 1,0989) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9073 (0,9100) Euro.

Ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in den USA hat den Spekulationen auf weiter steigenden Zinsen in den USA einen Dämpfer versetzt. Während der Dollar mit der Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen unter Druck geriet, konnten andere wichtigen Währungen von der Entwicklung profitieren. Im Juni war die US-Inflationsrate auf 3,0 Prozent gefallen, nach 4,0 Prozent im Monat zuvor. Auch die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, gab unerwartet deutlich nach.

Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus der Finanzmärkte, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. Zwar scheint aus Sicht von Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen, eine Erhöhung des Leitzinsbandes in den USA um 0,25 Prozentpunkte Ende Juli so gut wie sicher zu sein. Die Erwartungen auf eine weitere Erhöhung danach könnten aber einen Dämpfer erhalten.

Der im späten Handel veröffentlichte Konjunkturbericht der Fed lieferte derweil kaum Impulse. Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten hat nach Einschätzung der US-Notenbank etwas an Fahrt aufgenommen./la/he