FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wieder etwas aufgeholt. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 0,9898 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag mit 0,9947 Dollar allerdings noch deutlich höher festgesetzt.

Der Euro konnte sich ein Stück weit von den Kursverlusten des Vortages erholen, als robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt dem Dollar Auftrieb verliehen hatten. Die Gemeinschaftswährung geriet im Gegenzug unter Druck. Im September war die Zahl der offenen Stellen in den USA überraschend gestiegen, was den Falken der Fed Argumente für weitere Straffungen liefern dürfte. Denn ein robuster Arbeitsmarkt gibt den Währungshütern mehr Spielraum, um mit kräftigen Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation anzukämpfen. Von den Zinserhöhungen profitiert wiederum der Dollar.

Dass die Industriestimmung der Eurozone weiter auf Talfahrt ist, sorgte am Devisenmarkt hingegen kaum für Bewegung. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im Oktober auf den tiefsten Stand seit dem Corona-Schock 2020, wie am Vormittag bekannt wurde. Sowohl die Produktion als auch der Auftragseingang brachen laut Mitteilung so stark ein wie selten zuvor seit Beginn der Umfragen vor 25 Jahren.

Im weiteren Handelsverlauf bleibt die Geldpolitik das bestimmende Thema. Anleger gehen fest davon aus, dass die amerikanische Zentralbank am Abend den Leitzins erneut deutlich um 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird. Mit Spannung werden die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Anschluss an die Zinsentscheidung erwartet. Hier erhoffen sich Investoren Hinweise auf die Stärke der künftigen Zinserhöhungen in den USA./jcf/jkr/mis