NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag im US-Handel über der Marke von 1,06 US-Dollar geblieben. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0618 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0605 (Freitag: 1,0541) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9429 (0,9486) Euro gekostet.

Ohne relevante Konjunkturdaten aus den USA lag der Fokus auf ebensolchen aus Deutschland. Die deutlich gesunkene Inflation weckte dort Hoffnungen auf ein Wiederanspringen der Konjunktur. Die Jahresteuerungsrate fiel nach vorläufigen Daten von 4,5 Prozent im Vormonat auf 3,8 Prozent im Oktober. Dies ist die niedrigste Rate seit August 2021. Der Rückgang war zudem stärker als von Ökonomen erwartet. "Fallende Inflationsraten hellen auch den Konjunkturausblick auf", sagte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel.

Etwas Auftrieb erhielt der Euro zudem durch deutsche Wachstumszahlen. Die hiesige Wirtschaft war zwar auch im Sommer nicht in Schwung gekommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im dritten Quartal verglichen mit dem Vorquartal leicht um 0,1 Prozent. Analysten hatten jedoch mit einem etwas stärkeren Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet.

Die BIP-Daten seien etwas besser als von ihm befürchtet ausgefallen, schrieb Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Das Gesamtbild ändere sich dadurch aber nicht. "Deutschlands Wirtschaft tritt mehr oder weniger auf der Stelle." Auch im Schlussquartal 2023 dürfte die Bilanz ähnlich ausfallen. Erst für die Zeit danach könne man etwas zuversichtlicher werden. Insgesamt überwögen derzeit bei der Konjunktur die Abwärtsrisiken./jsl/tih/he