FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0811 US-Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0817 (Montag: 1,0868) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9244 (0,9201) Euro.

Ausgelöst wurden die Kursverluste des Euro durch Äußerungen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Die deutsche Notenbankerin bezeichnete weitere Zinsanhebungen angesichts des jüngsten Inflationsrückgangs als eher unwahrscheinlich. Schnabel gilt als Befürworterin einer straffen Geldpolitik, weshalb ihre Äußerungen erst recht als Hinweis auf stabile Leitzinsen in der Eurozone aufgefasst wurden. Zugleich bekräftigte sie ihre Haltung, dass es zu früh sei, um den Kampf gegen die Inflation als beendet zu bezeichnen.

Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen am Vormittag positiv aus. Die Unternehmensstimmung hellte sich im November auf, allerdings von niedrigem Niveau aus. Nach wie vor signalisieren die Indikatoren von S&P Global eine schrumpfende Wirtschaft. Analysten halten eine technische Rezession für möglich, nachdem die Euroraum-Wirtschaft bereits im Sommerquartal leicht geschrumpft ist.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus. So hellte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im November stärker als erwartet auf. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert ein Wachstum des Sektors. Gleichzeitig ging die Zahl der offenen Stellen stärker als erwartet zurück. Die US-Notenbank Fed beobachtet den Arbeitsmarkt bei ihrer Geldpolitik genau, da er sich auf die Inflationsentwicklung auswirkt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85723 (0,85790) britische Pfund, 159,13 (159,47) japanische Yen und 0,9456 (0,9476) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2013 Dollar gehandelt. Das waren 15 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jha/