NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat auch am Donnerstag vor wichtigen geldpolitischen Signalen der EZB unter Druck gestanden. Die Gemeinschaftswährung fiel auf ein weiteres Tief seit Anfang August. Zuletzt kostete ein Euro mit 1,0853 US-Dollar etwas weniger als am Vorabend.

Der Fokus liegt auf den Ergebnissen der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank, die am frühen Nachmittag bekannt gegeben werden. Eine weitere Leitzinssenkung, und zwar um 0,25 Prozentpunkte, wird überwiegend erwartet. Spannend werden Signale für die künftige Zinsentwicklung, die deutlichere Kursschwankungen auslösen könnten.

Sollte EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine überraschend große Sorge vor deutlicher Wirtschaftsschwäche zeigen, würde das die Finanzmarktakteure in ihrer Annahme weiterer zügiger Zinssenkungen in den kommenden Monaten bestätigen, erklärt Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke in ihrem Morgenkommentar. Dann könnte der Markt auch überreagieren, der Euro würde wohl fallen.

"Möglicherweise versucht Präsidentin Lagarde heute aber auch, zu starke Zinssenkungserwartungen einzufangen und zu dämpfen. Schließlich gäbe es auch Gründe, die dafür sprächen, nach dem heutigen Schritt wieder etwas langsamer zu agieren und nur noch auf jeder Sitzung, wenn die neuen Prognosen veröffentlicht werden, die Zinsen zu senken", so Praefcke. So stiegen die Löhne weiterhin kräftig und die EZB möchte vermutlich an ihrer Datenabhängigkeit festhalten, sich also nicht im Voraus festlegen. Das würde dann etwaige Verluste des Euro heute begrenzen./mis/men