FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach US-Inflationsdaten gesunken. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0930 US-Dollar, nachdem sie gegen Mittag zeitweise bis fast 1,10 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0987 (Mittwoch: 1,0946) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9101 (0,9135) Euro.

Daten zur US-Inflation haben dem Dollar am Nachmittag Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Im Dezember war die Inflationsrate stärker als erwartet gestiegen, auf 3,4 Prozent. Die Daten sind wichtig für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Experten erwarten in diesem Jahr Zinssenkungen. "Das Zahlenwerk zeigt, dass eine Zinssenkung bereits in den Frühjahrsmonaten, wie es derzeit an den Finanzmärkten eingepreist ist, zu voreilig ist", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Noch stärker unter Druck stand die türkische Lira, deren Kurs im Tagesverlauf auf ein Rekordtief zum Dollar und zum Euro gefallen ist. Für einen Dollar mussten Anleger am Donnerstag 30,01 Lira zahlen und für einen Euro 33,10 Lira und damit jeweils so viel wie noch nie. Die türkische Währung wird unter anderem durch eine hohe Inflation belastet und hat in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86145 (0,86023) britische Pfund, 159,71 (159,03) japanische Yen und 0,9338 (0,9336) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2027 Dollar gehandelt. Das waren rund 3 Dollar mehr als am Vortag./jkr/jsl/he