FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag nach einem durchwachsenen Handelsstart über 1,08 US-Dollar behauptet. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,0843 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,0809 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag rückt die Geldpolitik im Euroraum in den Mittelpunkt. In Frankfurt entscheidet die EZB am Nachmittag um 14.15 Uhr über ihre Leitzinsen. Es wird eine abermalige Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Es wäre die achte Anhebung seit Sommer 2022 in Folge. Mit dem Kurs stemmen sich die Währungshüter gegen die hohe Inflation.

"Unklar ist indes der weitere Zinspfad", schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Hier habe es innerhalb der Europäischen Zentralbank unterschiedliche Aussagen gegeben. Während einige davon gesprochen hätten, dass noch ein Weg zu gehen sei, um ein ausreichend restriktives Zinsniveau zu erreichen, seien andere eher zurückhaltender gewesen.

Am Abend zuvor hatte die US-Zentralbank Fed ihre Leitzinsen zwar erwartungsgemäß nicht verändert. Allerdings signalisierte sie zur Überraschung vieler Fachleute weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr. Notenbankchef Jerome Powell stellte aber klar, dass der geldpolitische Kurs nicht vorbestimmt sei und die Entscheidungen von Zinssitzung zu Zinssitzung getroffen würden.

Gleichwohl litt der japanische Yen unter der Spekulation auf weitere Zinserhöhungen in den USA und sackte auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten. Die relativ restriktive Haltung der Fed steht in scharfem Kontrast zu der Politik der Bank of Japan (BoJ), die zuletzt an der geldpolitischen Lockerung festgehalten hat, obwohl die meisten anderen Länder der Welt ihre Geldpolitik straffen. Dies belastet den Yen, da höhere Zinsen in der Regel eine Währung stützen. Die BoJ wird am Freitag ihre Zinsentscheidung bekannt geben./la/jsl/mis