FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0816 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch knapp unter 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0815 (Mittwoch: 1,0839) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9246 (0,9226) Euro.

Mit dem niederländischen Notenbankchef Klass Knot sprach sich erneut ein EZB-Vertreter für deutliche Zinserhöhungen aus. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe zur Bekämpfung der hohen Inflation bereits mehrere Anhebungen um je 0,5 Prozentpunkte angekündigt, sagte Knot in Davos. Anleger, die auf eine lockerere Linie setzten, unterschätzten die Entschlossenheit der EZB. Höhere Zinsen stützen tendenziell eine Währung.

Bereits am Vortag hatte sich der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau ähnlich wie Knot geäußert. Notenbankchefin Christine Lagarde äußerte sich hingegen in Davos nicht konkret zum Ausmaß künftiger Zinsschritte. Die Inflation sei aber "viel zu hoch", sagte sie. Die EZB sei entschlossen, die Inflation rasch auf zwei Prozent zu reduzieren.

In den vergangenen Tagen ist die Ungewissheit über den künftigen Kurs der Notenbank gestiegen. Die Ansage zahlreicher EZB-Zentralbanker, dass der Inflationskampf mit weiteren deutlichen Zinsanhebungen fortgesetzt wird, wurde durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg in Zweifel gezogen. Robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt stützten den Dollar am Nachmittag nur kurzzeitig.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87648 (0,87530) britische Pfund, 139,02 (139,79) japanische Yen und 0,9921 (0,9906) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1919 Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/mis