NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte August gestiegen. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,0942 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0928 (Freitag: 1,0872) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9150 (0,9198) Euro gekostet. Der Euro profitierte in den vergangenen Handelstagen vor allem von einem spürbar schwächeren Dollar.

Die US-Währung wird belastet durch Spekulationen auf erste Zinssenkungen im kommenden Jahr. Hintergrund sind zunehmend schwache Wirtschaftsdaten und rückläufige Inflationsraten. Beides spricht zumindest gegen eine weitere Verschärfung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

Aus der EZB betonte Belgiens Notenbankchef Pierre Wunsch am Montag hingegen die Möglichkeit einer erneuten Zinsanhebung. Die Märkte nähmen eine "optimistische" Sichtweise ein, wenn sie derzeit keine weitere Anhebung mehr erwarteten und sogar auf eine erste Zinssenkung im April 2024 spekulierten, sagte Wunsch der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der Belgier gilt als geldpolitischer Falke, der im Zweifel für eine straffe Geldpolitik votiert. In Deutschland bestätigten die Erzeugerpreise im Oktober das Bild eines nachlassenden Preisdrucks.

Gestützt wurde der Euro zudem durch Entscheidungen der Ratingagentur Moody's. Diese sieht eine deutlich verbesserte Kreditwürdigkeit des Eurolandes Portugal. Die Bonitätsnote wurde gleich um zwei Stufen auf "A3" angehoben.

Für Italien wurde die Bonitätsnote kurz vor dem Wochenende bestätigt und gleichzeitig der Ausblick von "negativ" auf "stabil" angehoben. Es droht also keine Herabstufung der drittgrößten Volkswirtschaft des Währungsraums mehr. Die Anleihen der beiden Länder werden dadurch für Investoren attraktiver./jsl/jkr/jha//ajx