FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zum US-Dollar an seine jüngsten Kursgewinne angeknüpft. In der Spitze stieg der Euro bis auf 1,1040 US-Dollar. Dies war der höchste Stand seit August. Am Nachmittag kostete der Euro mit 1,1028 Dollar nur etwas weniger. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0983 (Donnerstag: 1,0983) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9104 (0,9104) Euro.

Der Euro wurde von einer breit angelegten Dollar-Schwäche angetrieben. Am Donnerstag hatten Wachstumsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft leicht enttäuscht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed im kommenden Jahr auf Zinssenkungskurs einschwenkt, wird dadurch gestützt. Der Dollar leidet unter der Entwicklung, weil die Aussicht auf niedrigere Zinsen der Attraktivität von Anleihen in den USA schadet.

Konjunkturdaten sendeten zu Handelsbeginn zwiespältige Signale. Der Preisauftrieb, gemessen an dem von der US-Notenbank Fed besonders beachteten PCE-Index, schwächte sich im November spürbar ab. Dies stützt Erwartungen auf fallende Leitzinsen im kommenden Jahr. Dagegen stiegen die Aufträge für langlebige Güter wie Maschinen deutlich an, allerdings nach einem schwachen Vormonat.

Neben dem Euro profitierte der Schweizer Franken von der Schwäche des Dollar. Zur US-Währung stieg der Franken auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2015. Die Kursgewinne der schweizerischen Währung sind um so erstaunlicher, als die Schweizer Notenbank SNB in der vergangene Woche ihre Devisenpolitik geändert hat. Der Schwerpunkt liegt jetzt nicht mehr ausdrücklich auf Fremdwährungsverkäufen, um dadurch den Franken zu stärken. Hintergrund des Politikwechsels ist die rückläufige Inflation.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86805 (0,86805) britische Pfund, 156,79 (156,79) japanische Yen und 0,9432 (0,9432) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2062 Dollar gehandelt. Das waren rund 16 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he