FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag fortgesetzt und ist bis knapp unter 1,12 US-Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung profitierte weiter von einer Dollar-Schwäche. Am Nachmittag wurde der Euro bei 1,1195 Dollar gehandelt und damit zum höchsten Kurs seit März 2022. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1182 (Mittwoch: 1,1022) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8943 (0,9073) Euro.

Der Euro erhielt auch am Donnerstag Auftrieb durch eine Kursschwäche des US-Dollar als Reaktion auf die jüngste Preisentwicklung in den USA. Seit der Wochenmitte ist die Gemeinschaftswährung um fast zwei Cent gestiegen. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt deutlich gefallen war. Auch die von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Inflation ohne Energie und Lebensmittel ging spürbar zurück.

Am Nachmittag haben weitere US-Preisdaten das Bild einer nachlassenden Teuerung gestützt. Im Juni waren die amerikanischen Erzeugerpreise im Jahresvergleich kaum noch gestiegen. Der Preisauftrieb auf Herstellerebene beeinflusst die Verbraucherpreise, an denen die Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Am Markt wird zwar auf der nächsten Zinssitzung der Notenbank Ende Juli fest mit einer Erhöhung gerechnet. Weitere Zinsschritte werden aber zunehmend in Zweifel gezogen, was den Kurs des Dollar deutlich belastet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85553 (0,85378) britische Pfund, 154,84 (153,84) japanische Yen und 0,9644 (0,9683) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1959 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag./jkr/la/jha/