FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach Aussagen des US-Notenbankchefs stark gestiegen und hat den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht. Am Nachmittag legte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1183 US-Dollar zu. Dies ist der höchste Kurs seit Juli 2023. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs vor der Powell-Rede auf 1,1121 (Donnerstag: 1,1135) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8980 (0,8991) Euro gekostet. Jerome Powell hatte in einer Rede beim Notenbank-Treffen in Jackson Hole gesagt hatte, dass der Zeitpunkt für eine Zinswende in den USA gekommen sei.

"Die Spatzen pfiffen es spätestens seit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für Juli von den Dächern: Die US-Notenbank wird am 18. September die Leitzinswende einleiten", kommentierte Experte Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg die Aussagen. Alles andere wäre aus heutiger Sicht eine gewaltige Sensation. "Ob Fed-Chef Powell zu einem maßvollen Vorgehen neigt, was eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bedeutet, oder eine entschlossenere Lockerung um 0,50 Prozentpunkte bevorzugt, bleibt einstweilen offen", sagte Völker.

Der Euro konnte damit seine Vortagesverluste mehr als wettmachen. Dabei halfen auch überraschend positive Konjunkturdaten aus Frankreich: Die Stimmung in den Unternehmen des Landes hatte sich im August etwas stärker aufgehellt als erwartet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84733 (0,84943) britische Pfund, 162,37 (162,64) japanische Yen und 0,9476 (0,9490) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.511 Dollar gehandelt. Das waren etwa 27 Dollar mehr als am Vortag./jkr/he