FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch nach Preisdaten aus den USA angezogen. Die Gemeinschaftswährung stieg bis zum Nachmittag auf 1,0852 US-Dollar und notierte damit rund einen halben Cent höher als am Vorabend. Dies ist das höchste Niveau seit knapp einem Monat. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0809 (Dienstag: 1,0793) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9265) Euro.

In den USA entspannt sich die Inflationsentwicklung weiter, was am Anleihenmarkt die Renditen unter Druck setzte und entsprechend den Dollar gegenüber allen anderen wichtigen Währungen belastete. In der größten Volkswirtschaft schwächte sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene im Mai erneut ab. Die Erzeugerpreise legten zum Vorjahresmonat weniger deutlich zu als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat fielen diese stärker als prognostiziert.

Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die allgemeine Inflation ist laut Zahlen vom Dienstag im Mai ebenfalls gefallen.

Am Abend nun gibt die Fed ihre Zinsentscheidung bekannt. Experten erwarten überwiegend, dass die Währungshüter ihren scharfen Straffungskurs der vergangenen 15 Monate nicht fortsetzen. Für eine Zinspause spricht neben der tendenziell rückläufigen Inflation insbesondere die schwächelnde Konjunktur.

Fraglich ist, ob die Zinsanhebungen damit vorerst beendet wären - oder vielleicht schon bald wieder aufgenommen werden. Fachleute sind sich hier nicht ganz einig. Fed-Chef Jerome Powell dürfte nach der Zinssitzung mit entsprechenden Fragen konfrontiert werden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85455 (0,85850) britische Pfund, 151,21 (150,62) japanische Yen und 0,9751 (0,9784) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1958 Dollar gehandelt. Das waren 14 Dollar mehr als am Vortag./la/jsl/men