FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag zugelegt und ist in Richtung 1,09 US-Dollar gestiegen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0890 Dollar und damit einen halben Cent mehr als im Tagestief. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0879 Dollar festgesetzt.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen am Morgen robust aus und gaben dem Euro etwas Auftrieb. Die deutsche Industrie hat im Mai deutlich mehr Aufträge erhalten als erwartet. Gegenüber April gingen 6,4 Prozent mehr Bestellungen ein. Analysten hatten mit einem wesentlich geringeren Zuwachs von im Schnitt 1,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg geht allerdings auch auf Großaufträge zurück, die im Zeitverlauf deutlich schwanken können.

Bankvolkswirte relativierten die auf den ersten Blick starken Zahlen: Der Trend zeige weiter nach unten, erklärte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank bewertet die Auftragslage sogar als kritisch: Trotz einer bereits im Vorjahresmonat schwachen Zahl lägen die Auftragseingänge gegenüber Mai 2022 um 4,3 Prozent im Minus. "Dies offenbart die ganze Misere." Die deutsche Wirtschaft werde im Gesamtjahr 2023 wohl schrumpfen.

In den USA stehen am Nachmittag einige beachtenswerte Zahlen auf dem Programm. Unter anderem werden Daten vom Arbeitsmarkt erwartet, die für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed von Bedeutung sind. Außerdem veröffentlicht das ISM-Institut seine monatliche Stimmungsumfrage unter Dienstleistern./bgf/jkr/stk