NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im US-Handel spürbar Auftrieb erhalten. Die Gemeinschaftswährung, die zwischenzeitlich unter die Marke von 1,08 US-Dollar gefallen war, erholte sich und kletterte zuletzt auf 1,0873 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0814 (Mittwoch: 1,0837) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9247 (0,9227) Euro.

Im frühen Handel hatte der Dollar von Äußerungen aus der US-Notenbank am Vorabend profitiert und den Euro etwas unter Druck gebracht. Die Fed hatte ihren Leitzins erwartungsgemäß stabil gehalten und raschen Zinssenkungen eine Absage erteilt. Einen Zinsschritt nach unten während der kommenden Sitzung im März sei unwahrscheinlich, hatte der Notenbank-Vorsitzende Jerome Powell gesagt.

Wie am Devisenmarkt drehte sich auch die Stimmung an den Börsen wieder. Die wichtigsten Indizes erholten sich zuletzt vollständig von ihren Vortagesverlusten. Vor den Quartalsberichten weiterer Tech-Giganten herrschte eine gute Stimmung. Zudem fiel der Ölpreis deutlich, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte, dass die Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas fortschritten.

Mit Blick auf die Euro-Entwicklung und Daten aus der Eurozone hatte sich die Inflation zu Jahresbeginn nur leicht abgeschwächt. Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank betonte jedoch, dass die Preise im direkten Monatsvergleich nicht erneut gestiegen, sondern zurückgegangen seien. Positiv zu vermerken sei auch, dass unter Herausrechnung der schwankungsfreudigen Energie- und Nahrungsmittelpreise die Inflationsrate im Januar weiter gefallen sei. Ähnlich wie für die US-Notenbank und die Bank of England fragen sich die Marktteilnehmer, wann die Geldpolitik im Euroraum angesichts sinkender Inflationsraten gelockert wird./ck/he