FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag weiter zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten gestiegen. In der Nacht kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0956 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt Mitte Januar. Am Morgen lag der Kurs nur wenig tiefer. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0895 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte zuletzt von einem schwächeren US-Dollar. Hinzu kam am Donnerstag Euro-Stärke: Weil sich im europäischen Währungsraum rasche Zinssenkungen nicht abzeichnen, stieg der Eurokurs weiter an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde signalisierte nach der Zinssitzung in Frankfurt eine erste geldpolitische Lockerung für Juni. Die Französin habe das so deutlich angedeutet, wie Zentralbanker nur sein können, erklärte Devisenfachmann Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

Zum Wochenausklang steht erneut die Geldpolitik im Mittelpunkt. In den USA veröffentlicht am Nachmittag die Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht, der erhebliche Auswirkungen auf die Haltung der Zentralbank Federal Reserve hat. Vor allem die Lohnentwicklung gilt vielen Beobachtern als entscheidende Einflussgröße auf die künftige Geldpolitik. Wie in Europa wird in den USA aktuell zur Jahresmitte mit einer ersten Zinssenkung gerechnet./bgf/stk