FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine Vortagsgewinne verteidigt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 0,9732 US-Dollar. Sie notierte damit etwas höher als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 0,9706 (Mittwoch: 0,9565) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0302 (1,0455) Euro.

Der Inflationsdruck in der Eurozone hält an. So ist die Teuerungsrate in Deutschland auf 10,0 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 70 Jahren. "Die Inflationsrate wird vorerst im zweistelligen Bereich bleiben", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Das setzt auch der EZB zu." Eine weitere Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte scheine bei der nächsten Zinssitzung Ende Oktober sehr wahrscheinlich. "Gleichzeitig gewinnen Diskussion über einen noch größeren Schritt an Fahrt", fuhr Gitzel fort. Steigende Leitzinsen stützen tendenziell eine Währung.

Trotz der Erholung am Mittwoch steht der Euro an den Finanzmärkten weiterhin unter hohem Druck. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die trüben Konjunkturaussichten haben die Gemeinschaftswährung unlängst auf einen 20-jährigen Tiefstand fallen lassen. So wird Deutschland nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute eine Rezession nicht vermeiden können. Wegen der Energiekrise werde die Wirtschaft im kommenden Jahr schrumpfen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89485 (0,90268) britische Pfund, 140,46 (138,39) japanische Yen und 0,9538 (0,9437) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1648 Dollar gehandelt. Das waren rund 11 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he