FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag im US-Handel auf erhöhtem Niveau behauptet. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0677 US-Dollar. Im frühen europäischen Geschäft hatte sie noch etwas niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0646 (Freitag: 1,0615) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9393 (0,9421) Euro.

Gestützt wurde der Euro durch Aussagen aus der EZB, laut denen die Notenbank auch nach der nächsten Sitzung im März auf Zinserhöhungskurs bleiben dürfte. "Die aktuellen Informationen über den zugrundeliegenden Inflationsdruck deuten darauf hin, dass es angebracht sein wird, die Zinsen über unsere Sitzung im März hinaus weiter anzuheben", sagte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane. Die Stärke künftiger Anhebungen hänge jedoch von künftigen Daten und den Prognosen der Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank ab. Eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte im März gilt angesichts der anhaltend hohen Inflation bereits als sicher.

Noch deutlicher äußerte sich der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann, der gar eine Serie von deutlichen Zinserhöhungen in Aussicht stellte. Er sei zum aktuellen Zeitpunkt dafür, die Zinsen auf den Ratssitzungen im März, Mai, Juni und Juli um jeweils einen halben Prozentpunkt anzuheben. Holzmann gilt allerdings als ein geldpolitischer Falke, der im Zweifel immer für Zinserhöhungen eintritt.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten den Euro nur vorübergehend. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator gab stärker nach als erwartet. Die Konjunkturerwartungen trübten sich spürbar ein, die Lagebewertung verbesserte sich hingegen leicht. "Auch wenn eine Rezession zunächst abgewendet werden konnte, bleibt die Gesamtsituation fragil", beschreibt Sentix die jüngste Entwicklung. Zudem sind auch die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone weniger stark gestiegen als erwartet./la/he