FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag kurz über 1,09 US-Dollar gestiegen. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0899 Dollar und damit geringfügig über dem Niveau vom Freitagabend gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0867 (Donnerstag: 1,0900) Dollar festgesetzt.

Die in Deutschland im Juli stärker als erwartet gefallenen Erzeugerpreise lieferten kaum Impulse. Wegen der hohen Teuerung im Euroraum hat die EZB ihre Leitzinsen seit vergangenem Sommer deutlich angehoben. Das weitere Vorgehen ist laut EZB datenabhängig.

In den Fokus gerät indes bereits das von Donnerstag bis Samstag stattfindende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Die Aufmerksamkeit richtet sich vor allem auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell, verbunden mit der Hoffnung auf neue Hinweise zum weiteren Zinskurs der US-Währungshüter.

Der chinesische Yuan geriet derweil gegenüber dem Dollar weiter unter Druck, konnte sich zuletzt aber wieder etwas erholen. Nach der überraschenden Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank vergangene Woche reduzieren nun auch die großen chinesischen Banken ihre Kreditzinsen. Das bezieht sich aber nur auf einjährige Kredite und nicht auf fünfjährige Darlehen. Dieser fünfjährige Zins ist allerdings besonders wichtig für das Niveau der Immobilienkredite. Der chinesische Häusersektor gilt als angeschlagen.

"Im Moment werden stärkere Zinssenkungen und Verringerungen des Mindestreservesatzes möglicherweise als konkrete Schritte betrachtet, die zur Wiederherstellung des Vertrauens notwendig sind, auch wenn sie wahrscheinlich nicht bald zu einem stärkeren Kredit- und Wirtschaftswachstum führen werden", schrieb Analyst Tommy Wu von der Commerzbank. Zinssenkungen würden zwar zu höheren Zinsdifferenzen gegenüber den USA und den meisten anderen bedeutenden Volkswirtschaften führen und dadurch den Druck auf den Yuan anfangs noch vergrößern. Wenn das Wachstum aber durch entschiedenere fiskal- und geldpolitische Impulse erfolgreich stabilisiert werden könne, könnte der Druck auf den Yuan auch früher nachlassen./la/jsl/stk