NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch von der erwartungsgemäßen Leitzinsentscheidung in den USA keine klaren Impulse bekommen. Zuletzt wurden im New Yorker Handel 1,0551 US-Dollar gezahlt, was leicht über dem Stand vor dem Entscheid aber unter dem Vortagesniveau war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs im Tagesverlauf auf 1,0537 (Dienstag: 1,0619) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9490 (0,9417) Euro.

Im Tagestief sank der Euro auf 1,0517 Dollar, nachdem bekannt wurde, dass die US-Notenbank ihre Zinsen zum zweiten Mal in Folge unverändert lässt. Allerdings glich die Gemeinschaftswährung diesen kurzen Abstecher nach unten in der Folge wieder aus. Der Leitzins bleibt in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent - und damit auf dem höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Laut HQ-Trust-Chefökonom Michael Heise tut die Notenbank "gut daran, in dem volatilen Umfeld eine ruhige Hand zu bewahren."

Heise zufolge ist es auch im Dezember sehr wahrscheinlich, dass die Daten keine Zinserhöhung nahelegen. Bei der Gratwanderung der Fed bestehe auf der einen Seite das Risiko, mit einer zu straffen Politik eine harte Landung der Wirtschaft herbeizuführen, während eine zu laxe Politik die Inflation wiederbeleben könne. "In der Abwägung spricht vieles für den mittleren Weg der Notenbank", so Heise.

Zuvor hatten noch schwach ausgefallene US-Konjunkturdaten im Fokus gestanden. So hat sich dort die Stimmung in der Industrie im Oktober merklich eingetrübt. Der viel beachtete Einkaufsmanagermanagerindex ISM signalisiert einen Rückgang der Aktivität. Zudem ist die Beschäftigtenzahl in der Privatwirtschaft laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP im Oktober weniger stark gestiegen als erwartet. Der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung wird am Freitag veröffentlicht./tih/he