FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1031 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch rund einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1051 (Montag: 1,1096) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9049 (0,9012) Euro.

Die erneut verschlechterte Stimmung in der deutschen Wirtschaft belastete den Euro. Das Ifo-Geschäftsklima sank im Juli den dritten Monat in Folge. Der Rückgang war zudem stärker als erwartet. "Nach dem dritten Rückgang in Folge weist das Ifo-Geschäftsklima ebenso klar nach unten wie die anderen Frühindikatoren", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Selbst wenn das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal etwas gestiegen sein sollte, deutet der breit basierte Rückgang der Frühindikatoren auf ein erneutes Schrumpfen der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte."

In den USA hat sich zudem das Verbrauchervertrauen im Juli stärker als erwartet aufgehellt. Die Indikatoren für die aktuelle Lage und die Erwartungen verbesserten sich. Der US-Dollar profitierte von den Daten.

Die Märkte warten auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der EZB am Donnerstag. Eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte gilt bei beiden Notenbanken als ausgemacht. Allerdings ist offen, wie es danach weiter geht. Die aktuellen Ifo-Daten dürften laut Krämer in der Europäischen Zentralbank die Position der Mitglieder stärken, die gegen weitere Zinserhöhungen nach der Sitzung am Donnerstag sind.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86148 (0,86350) britische Pfund, 156,18 (156,47) japanische Yen und 0,9598 (0,9595) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1960 Dollar gehandelt. Das waren rund 5 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he