NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch nach einem nur kurzzeitigen Anstieg auf den höchsten Stand seit über einem Jahr im US-Handel kaum mehr bewegt. Nachdem die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1095 US-Dollar geklettert und dann wieder zurückgekommen war, wurde sie zuletzt mit 1,1037 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,1039 (Dienstag: 1,1022) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9058 (0,9072) Euro.

Unterstützung erhält der Euro seit einiger Zeit von der Aussicht auf weitere Zinsanhebungen der EZB. Zuletzt sagte Kroatiens Notenbankchef Boris Vujcic der slowenischen Zeitung Delo (Mittwoch), die EZB müsse die Zinsen weiter anheben. Die Inflation gehe zwar zurück, aber die Kerninflation, also die Teuerung unter Ausklammerung von Nahrung und Energie, sei hartnäckig hoch. "Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Zinsen weiter zu erhöhen. Das müssen wir tun, bis wir eine Trendwende sehen." Kroatien ist das jüngste Mitglied des Euroraums, das Land ist Anfang 2023 beigetreten.

An den Finanzmärkten wird derzeit verstärkt auf geldpolitische Äußerungen geachtet, weil der kurzfristige Kurs der EZB nicht ganz klar ist. In der kommenden Woche treffen sich die Währungshüter zu ihren regelmäßigen Beratungen. Eine kleinere Zinsanhebung scheint nach jüngsten Äußerungen aus der Zentralbank ebenso möglich zu sein wie eine größere Anhebung./ck/he