FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag leicht von einem etwas ruhigeren Umfeld an den Finanzmärkten profitiert. Die Gemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,0360 US-Dollar und damit etwas mehr als in der Nacht zuvor. Unter dem Strich verlief der Handel aber eher richtungslos. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0366 (Montag: 1,0463) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9646 (0,9557) Euro.

Der Euro profitierte zunächst von einem schwachen Dollar. Am Markt wurde auf die etwas ruhigere Lage in China verwiesen, die den sicheren Hafen Dollar weniger lukrativ erscheinen ließ. In den vergangenen Tagen war es in der Volksrepublik zu Protesten gegen den strikten Corona-Kurs der politischen Führung gekommen. Dies hatte an den Märkten die Frage aufgeworfen, wie die kommunistische Partei darauf reagiert und was das für die Wirtschaft bedeutet. Massive Polizeipräsenz verhinderte am Dienstag in mehreren chinesischen Städten ein Wiederaufflammen der Proteste.

Rückenwind erhält der Euro auch durch Äußerungen aus den Reihen der EZB. Zuletzt hatten sich mehrere Notenbanker, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, in Richtung weiterer Zinsanhebungen geäußert. Neue Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien deuten allerdings auf einen nachlassenden Preisauftrieb hin, wenngleich auf hohem Niveau. Am Finanzmarkt wurde der Euro dadurch moderat belastet, weil die Entwicklung auf ein etwas langsameres Straffungstempo hindeuten könnte. Jörg Zeuner, Chefökonom von Union Investment, relativierte: Der Inflationsrückgang nehme nur wenig Druck von der EZB.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86218 (0,86606) britische Pfund, 143,36 (144,90) japanische Yen und 0,9862 (0,9872) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1757 Dollar gehandelt. Das waren 17 Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/jha/