FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag gegenüber dem US-Dollar deutlich zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0920 Dollar und damit fast einen Cent mehr als im Tagestief. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs etwas tiefer auf 1,0866 (Donnerstag: 1,0938) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9203 (0,9142) Euro.

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief vor dem Wochenende zweigeteilt. Am Vormittag stand der Euro unter Druck. Der Grund: Zuletzt hatten robuste Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten die Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed gestärkt und der amerikanischen Währung Auftrieb verliehen. Zudem hatte Fed-Chef Jerome Powell im Verlauf der Woche weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen. Der Dollar profitierte also von der Aussicht auf noch höhere Zinsen.

Am Nachmittag erhielt jedoch der Euro deutlichen Auftrieb. Auch hier waren Konjunkturdaten aus den USA der Auslöser. So entwickelten sich die Konsumausgaben der amerikanischen Verbraucher zuletzt eher schwach. Zudem gab das von der Zentralbank bevorzugte Inflationsmaß PCE nach. Beide Entwicklungen nehmen etwas Druck von der Fed, die bereits deutlich gestiegenen Leitzinsen weiter anzuheben. Das freut die US-Wirtschaft, setzt den Dollar aber unter Druck.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85828 (0,86400) britische Pfund, 157,16 (157,74) japanische Yen und 0,9788 (0,9783) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1915 Dollar gehandelt. Das waren knapp sieben Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/he