FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag vor geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zugelegt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1145 US-Dollar und damit gut einen halben Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,1059 Dollar festgesetzt.

Der Dollar stand am Vormittag nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch zu vielen anderen Währungen unter Druck. Am Markt wurde auf rückläufige Zinserwartungen an die US-Zentralbank Fed verwiesen. Am Mittwochabend hatte sie ihren Leitzins zwar um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben, zugleich aber den weiteren Kurs offen gelassen. Fed-Chef Jerome Powell sagte, Zinsanhebungen nach dem Sommer seien zwar möglich, aber keinesfalls ausgemacht.

Am Nachmittag dürfte die EZB im Kampf gegen die Inflation ihren Leitzins ebenfalls um weitere 0,25 Punkte anheben. Es wäre die neunte Straffung seit vergangenen Sommer. Wie bei der Federal Reserve liegt großes Interesse auf dem Kurs im Jahresverlauf. Die EZB hat ihren Leitzins bereits kräftig angehoben, um die hohe Inflation einzudämmen. Zunehmend stellt sich daher die Frage, ob und wie weit die Zinsen noch steigen sollen. Zumal die Konjunktur im Währungsraum bereits schwächelt./bgf/jkr/jha/