FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nach einem durchwachsenen US-Arbeitsmarktbericht deutlich zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0677 US-Dollar. Vor der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten hatte der Euro noch unter 1,06 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0586 (Donnerstag: 1,0554) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9446 (0,9475) Euro.

Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im Februar mit einem hohen Stellenaufbau zwar weiter robust gezeigt. Das Bild ist jedoch laut den am Freitag vom Arbeitsministerium veröffentlichten Daten nicht eindeutig. So ist die Arbeitslosenquote überraschend gestiegen und der Anstieg der Stundenlöhne hat sich abgeschwächt.

An den Märkten ist angesichts der Entwicklung der Quote und der Stundenlöhne offenbar die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank am 22. März ihren Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte anheben könnte. Notenbankchef Jerome Powell hatte zuletzt auch eine Anhebung um 0,50 Prozentpunkten ins Gespräch gebracht. Die Entscheidung hatte er jedoch von der Entwicklung der Wirtschaftsdaten abhängig gemacht. Ein starker Arbeitsmarkt treibt über die Lohnentwicklung auch die Inflation.

"Ob das heutige Zahlenwerk allerdings schon ausreicht, um auf der März-Sitzung der Fed eine Zinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte zur Konsensmeinung unter den Notenbankmitgliedern werden zu lassen, bleibt fraglich", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Ob 0,25 oder 0,50 Prozentpunkte auf der Agenda stehen, dürften die in der kommenden Woche anstehenden US-Inflationsdaten für den Februar entscheiden." Die Inflationsdaten werden am Dienstag veröffentlicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88258 (0,88814) britische Pfund, 144,70 (143,82) japanische Yen und 0,9824 (0,9911) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1862 Dollar gehandelt. Das waren rund 32 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/he