FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag nach den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1035 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro nur knapp über 1,10 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1016 (Mittwoch: 1,1043) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9077 (0,9055) Euro.

Die EZB hat wie erwartet ihre Zinsen gesenkt. Der für die Finanzmärkte entscheidende Einlagenzins wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent reduziert. Dies war von Ökonomen einhellig erwartet worden. EZB-Präsidentin Christin Lagarde gab jedoch keine Signale für die nächste Sitzung im Oktober. Es werde "Sitzung für Sitzung" nach der Datenlage über die Zinsen entschieden.

Der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, erwartet erst im Dezember eine weitere Leitzinssenkung. Schließlich lägen dann auch die neuen Projektionen der Notenbank vor. "Die Ampeln für Zinssenkungen in höherer Frequenz stehen noch nicht auf grün, denn hierfür ist der Preisdruck im Dienstleistungssektor noch zu hoch", schreibt Gitzel.

Belastet wurde der Dollar durch schwache Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung waren unerwartet etwas gestiegen. Volkswirte hatten einen leichten Rückgang erwartet. Ein schwächerer Arbeitsmarkt dämpft tendenzielle die Lohnentwicklung und damit auch die Inflationsentwicklung. Zinssenkungen durch die US-Notenbank werden also wahrscheinlicher.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84460 (0,84375) britische Pfund, 157,02 (156,60) japanische Yen und 0,9414 (0,9358) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2546 Dollar gehandelt. Das sind etwa 33 Dollar mehr als am Vortag./jsl/nas