NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag erneut deutlich zugelegt. Signale für eine Abkühlung der US-Wirtschaft verunsicherten die Finanzmärkte.

Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0968 US-Dollar. Kurzzeitig war der Euro bis auf 1,1008 Dollar gestiegen. Dies war der höchste Stand seit Anfang Januar. Am Morgen hatte der Euro noch in der Nähe der Marke von 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0966 (Freitag: 1,0835) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9119 (0,9229) Euro.

Sorgen über eine harte Landung der US-Wirtschaft lasten auf dem Dollar. Am Freitag hatte ein schwacher amerikanischer Arbeitsmarktbericht die Verunsicherung angefacht. Die Erwartungen an baldige Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed wurden verstärkt. Praktisch tendiere der Markt nun zu zwei Zinssenkungen um je 0,50 Prozentpunkte im September und im November, was auch durch die Prognoseänderungen großer Häuser weiter befeuert worden sei, schreibt Michael Pfister, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Es kamen sogar Diskussionen über eine Notfall-Zinssenkung vor der September-Sitzung auf."

Auch die Aktienmärkte weltweit gerieten deutlich unter Druck. Vor der großen Verunsicherung profitieren als sicher geltenden Währungen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken. So fiel der Dollar bis auf 0,8433 Schweizer Franken. Dies ist der tiefste Stand seit Anfang Januar.

Am Nachmittag gab der Euro einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hatte sich im Juli stärker verbessert als erwartet. Der entsprechende ISM-Index signalisiert jetzt auch wieder wirtschaftliches Wachstum. "Nachdem das Pendant der Stimmungsumfrage im Verarbeitenden Gewerbe enttäuscht hatte und weiter gesunken ist, liegen die Wachstumshoffnungen in den USA vor allem auf dem Dienstleistungssektor", kommentierte Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Die US-Wirtschaft sollte im dritten Quartal auf Wachstumskurs bleiben, auch wenn die Dynamik im zweiten Halbjahr insgesamt wohl schwächer ausfallen wird als im ersten."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85878 (0,85000) britische Pfund, 155,98 (161,37) japanische Yen und 0,9304 (0,9433) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2388 Dollar gehandelt. Das waren etwa 54 Dollar weniger als am Freitag./jsl/he