FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich nach seinem jüngsten Kursrückgang am Freitagmittag stabilisiert. Die Gemeinschaftswährung hatte am Vormittag zunächst bei 1,0766 US-Dollar den tiefsten Stand seit Mitte Juni erreicht, bevor sie sich erholte. Zuletzt notierte der Eurokurs bei 1,0810 Dollar und damit in etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0840 (Mittwoch: 1,0805) Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag waren jüngste Konjunkturdaten aus den USA robust ausgefallen, was die Erwartungen bezüglich weiter steigender Leitzinsen in den USA aufrechterhalten hatte. Dies stützte zuletzt den Dollar und belastete im Gegenzug den Euro. Im Euroraum hat der überraschend deutliche Rückgang der Unternehmensstimmung laut Experten jüngst auf eine Rezession hingedeutet. Am Markt wird nun spekuliert, dass die EZB ihre Leitzinsen im September nicht noch einmal anhebt.

Insbesondere für die deutsche Wirtschaft trüben sich die Aussichten derweil weiter ein. So hat sich die Stimmung hierzulande im August einmal mehr verschlechtert, wie das Ifo-Institut mitteilte. Doch immerhin lasse sich ein Silberstreifen am Horizont ausmachen, kommentierte Chefvolkswirt Jörg Zeuner vom Vermögensverwalter Union Investment. Die Erwartungen der Industrie wiesen erste Stabilisierungstendenzen auf.

Im Tagesverlauf werde das Fed-Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Am Nachmittag wird dort Fed-Chef Jerome Powell sprechen und am Abend EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Beide Reden werden den Experten zufolge mit Spannung erwartet, weil sich Marktteilnehmer Signale darüber erhofften, ob die insgesamt zu beobachtende Dämpfung der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten bereits als ausreichend bewertet wird und die Zinszyklen beendet sind./la/jsl/stk