FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch wieder über 1,04 US-Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung notierte am Mittag bei 1,0415 Dollar und damit gut einen halben Cent höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0404 Dollar festgesetzt.

Der Euro konnte sich nach deutlichen Kursgewinne der vergangenen Handelstage recht stabil halten. Am Dienstag hatte die Gemeinschaftswährung bei 1,0479 Dollar den höchsten Stand seit Anfang Juli erreicht. Geopolitische Spannungen nach einem Raketeneinschlag in Polen haben den Euro bislang nicht belastet. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass es sich um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelt und um keine Rakete aus Russland, wie zuerst befürchtet wurde.

Im Handelsverlauf dürften Konjunkturdaten wieder stärker in den Fokus der Händler am Devisenmarkt rücken. Am Nachmittag stehen wichtige Wirtschaftsnachrichten aus den USA auf dem Programm.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern könnten vor allem Daten zur Umsatzentwicklung im amerikanischen Einzelhandel für Impulse am Devisenmarkt sorgen. Dabei könnte es zur Abwechslung mal etwas Unterstützung vonseiten der Konjunktur für die US-Währung geben, schrieb Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. So rechneten die Volkswirte des Finanzinstituts für Oktober mit einem ordentlichen Plus gegenüber dem Vormonat. Dies würde zeigen, dass sich die Haushalte ihre Kauflaune noch nicht durch die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed haben verderben lassen. Das wiederum dürfte der Fed Spielraum für eine weitere Straffung ihrer Geldpolitik geben.

Allerdings müssten die Daten der Expertin zufolge wohl schon außerordentlich stark ausfallen, um den Dollar nachhaltig zu stützen. So habe sich bereits nach dem jüngst durchaus robusten US-Arbeitsmarktbericht für Oktober gezeigt, dass der Markt nicht mehr so einfach zu beeindrucken sei./la/jkr/mis