NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag nach US-Inflationsdaten zeitweise über 1,08 US-Dollar geklettert. Im New Yorker Handel notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt noch bei 1,0787 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0793 (Montag: 1,0765) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9265 (0,9289) Euro gekostet.

Die hohe Inflation in den USA hat sich im Mai noch etwas deutlicher abgeschwächt als von Analysten erwartet. Grund dafür sei vor allem der Rückgang der Kraftstoffpreise, schrieb Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg. Aber die Kerninflation, hauptsächlich getrieben von der Mietpreisentwicklung, zeige sich weiterhin hartnäckig. Bei der Kerninflation werden die stark schwankenden Komponenten Energie und Lebensmittel nicht berücksichtigt. Obwohl es Hinweise gebe, dass die Kernteuerung im Verlauf des Jahres weiter nachgeben werde, "bleibt das Risiko bestehen, dass die US-Notenbank im Sommer nochmals an der Zinsschraube dreht", warnte Helaba-Experte Ralf Umlauf.

Unter dem Strich dürfte die im Rahmen der Erwartung liegenden Daten den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank indes kaum beeinflussen, so Chlench weiter. Nach kräftigen Anhebungen um insgesamt fünf Prozentpunkte seit März 2022 dürfte die Fed ihren Leitzins vorerst stabil halten, erwarten viele Experten./la/gl/men