FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag anfängliche Kursgewinne nicht halten können. Nach einem Anstieg in Richtung der runden Marke von 1,10 US-Dollar kostete die Gemeinschaftswährung am Mittag 1,0945 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0928 Dollar festgesetzt.

Schon seit einigen Wochen profitiert der Euro von dem schwächeren Dollar. Die Fachleute der Commerzbank sehen die US-Währung mittlerweile "im Abwärtssog". Zugleich stellen sie die Frage, wie weit der Dollar eigentlich noch abwerten kann. "Zumal es konjunkturell woanders im Zweifel schlechter aussieht", heißt es in einem Kommentar etwa mit Blick auf die Eurozone.

Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit auf die US-Geldpolitik - die vielleicht wichtigste Stellgröße für den Wechselkurs des Dollar. Am Abend veröffentlicht die Notenbank Federal Reserve ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Marktteilnehmer erhoffen sich Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs. Derzeit werden an den Märkten keinen weiteren Zinsanhebungen durch die Fed erwartet, vielmehr wird auf erste Reduzierungen im kommenden Jahr gesetzt.

Im Verlauf des Tages wollen sich auch einige hochrangige Redner aus der EZB zu Wort melden. Unter anderem wenden sich Präsidentin Christine Lagarde und die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel an die Öffentlichkeit. Ähnlich wie von der Fed werden seitens der EZB derzeit keine weiteren geldpolitischen Straffungen erwartet./bgf/jsl