FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine deutlichen Kursgewinne gegenüber dem US-Dollar nicht ganz halten können. Am Vormittag stieg die Gemeinschaftswährung zunächst auf 1,1245 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2022. Bis zum Mittag gab sie aber wieder etwas nach auf 1,1220 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1182 Dollar festgesetzt.

Im Verlauf der Woche hat der Euro gegenüber dem Dollar mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen. Ursache ist eine breit angelegte Dollar-Schwäche, die durch Spekulationen auf weniger stark steigende US-Leitzinsen bedingt ist. Ausgelöst wurden derartige Überlegungen durch US-Inflationsdaten, die in dieser Woche überraschend niedrig ausgefallen waren.

Am Devisenmarkt wird zwar weiterhin auf eine Zinsanhebung der Fed auf der nächsten Notenbank-Zinssitzung Ende Juli gesetzt. Zinsschritte darüber hinaus werden aber zunehmend in Zweifel gezogen, was den Dollar belastet. Am Donnerstag hatte etwa der für seine straffe geldpolitische Haltung bekannte Fed-Direktor Christopher Waller gesagt, die übernächste Zinssitzung im September sei "live" - was soviel bedeutet wie, die Entscheidung sei offen.

Am Nachmittag stehen in den USA Daten zu den amerikanischen Importpreisen auf dem Programm. Die Daten dürften darauf hindeuten, dass sich die allgemeine Teuerung in den USA weiter abschwächt. Außerdem veröffentlicht die Uni Michigan ihr Konsumklima, das auch aktuelle Inflationserwartungen der Verbraucher beinhaltet./bgf/jkr/jha/